53 Simulation

Nicht suchen, sondern finden! Und tatsächlich ich habe die DVD von “Szenario 2100” gefunden und werde dir die Eckpunkte dieser Simulation präsentieren. Diesmal muss ich mich nicht auf mein Gedächtnis verlassen, weil ich mitgeschrieben habe.

Noch immer vergriffen, aber die Infos sind hier zu lesen.

Der Supercomputer nennt sich “Earthsimulator” und hat genau das gemacht, die mögliche Zukunft des Planeten Erde bis zum Jahr 2100 simuliert. Dafür hat das Ding damals 2 Jahre lang gerechnet (steht auf der DVD-Verpackung).

Ausgangslage für “Szenario 2100” waren 370 ppm Kohlendioxid, welches sich bis 2100 bis auf 700 ppm steigert. Dies würde eine globale Erwärmung von 4,2 °C bedeuten. (52: mein Gedächtnis hat mich mit den 300 ppm betrogen – sorry) [Heutige CO2-Konzentration]

Dr. Hiroki Kondo dachte an einen Programmfehler, als die Simulation einen Wirbelsturm im Südatlantik nahe des Äquators anzeigte. (Siehe 51) Der springende Punkt ist nämlich, dass zwar Wirbelstürme im Südatlantik vorkommen, aber nie kamen sie bei Brasilien vor, sondern nur viel, viel weiter südlich. Die Nähe zum Äquator war das Besondere. Und dann … wurde die Simulation bestätigt, durch so einen “unmöglichen” Wirbelsturm im Jahr 2004.

Dr. Peter Cox (Klimabeirat GB) wertete Daten aus, die in dieser Simulation das mögliche Ende des Amazonas-Regenwaldes vorhersagt. Je wärmer, desto trockener! Die Regenmuster änderten sich und die Wolken regneten sich im Meer ab und nicht mehr am Land. So wurde in der Simulation 2/3 des Regenwaldes tatsächlich zur Wüste, nach dem klassischen Muster: Bäume weg führt zu Savanne führt zu Steppe führt zu Wüste. Gleichzeitig ist das auch ein Kipppunkt, denn der Wald nimmt Kohlendioxid auf. Ist er weg, beschleunigt er die Erwärmung und durch das Verrotten der Biomasse wird die Klimaerwärmung nochmals beschleunigt. Aber das Ärgste für mich ist, dass diese Berechnungen ohne die Abholzung durch den Menschen durchgeführt wurden. Es könnte also deutlich schneller gehen, als angenommen.

Hitze und Trockenheit hat in der Simulation natürlich nicht nur Auswirkungen auf den Regenwald. Ein Blick auf Europa zeigt schon länger in der Realität das, was die Simulation auch aufzeigt. Der Mittelmeerraum wird immer trockener. Spaniens Gemüsebauern müssen künstlich bewässern und machen ihre Lage damit eigentlich noch schlimmer. In Griechenland bietet sich ein ähnliches Bild. Italien? Harald Lesch sagte in einem Interview Spanien, Griechenland und Italien würden aufgegeben werden. Aber schau es dir selbst an, die Aussage ist ungefähr bei Minute 3:30. Und Afrika? Wer macht sich eigentlich Gedanken um Afrika? Nachgedacht wird darüber, wie viele den Kontinent verlassen, aber nicht warum.

Dr. Larry Kalkstein untersuchte die Daten nach Hitzewellen und deren Auswirkungen. Problematisch sind diese Extremereignisse für Menschen deshalb, weil die Temperatur nicht konstant ist. Einmal hat es 40 °C ein paar Tage später nur mehr 20. Dieser Temperaturunterschied ist für Menschen in der gemäßigten Zone schwierig, weil sie sich an die wechselnden Temperaturen anpassen müssen. Und wenn du das aufgrund von Alter und/oder Krankheit nicht mehr kannst – na dann gute Nacht. (Die Kühlgrenztemperatur wurde zwar nicht erwähnt, aber du kennst sie schon.) Dr. Kalkstein errechnete die Hitzetoten im Vergleich zum Status quo der damaligen Zeit. Zwei Beispiele: New York 43x mehr und London 47x mehr Hitzetote. (Ich glaube, die Idee, dass ich 102 Jahre alt werden könnte, muss ich ad acta legen.)

Der Hurrikan Katrina hat Schäden im Wert von 130 Mrd. $ verursacht. Im Vergleich: wie viele Windkraftwerke könnte man um das Geld aufstellen? Ich habe das teurere Modell genommen: 39.682 neue Windkraftwerke! Natürlich ist das nur ein Zahlenspiel. Für die Militärausgaben der USA 2021 könnte man 244.200 aufstellen. Es wird vermutlich mehr Geld dafür ausgegeben, Menschen zu töten als Menschen zu retten.

Das der Meeresspiegel steigt, wissen wir auch schon lange. Die Simulation kam zu dem Ergebnis, dass ca. 250.000.000 Menschen ihr zu Hause verlieren werden. Diese Menschen sind dann Klimaflüchtlinge und werden dorthin wandern, wo man überleben kann. (Wer geschichtlich versiert ist, kann ja über die Völkerwanderung nachdenken.)

Das gute an “Szenario 2100” ist, dass es nur eine Simulation ist, allerdings war nichts dabei, wo wir mit Sicherheit sagen können, dass es auf keinen Fall passieren wird.

Bleib cool in heißen Zeiten, auch wenn es gerade kalt ist. Es wird ohnehin wärmer.

52 Menschen

Menschen haben sich getroffen, waren menschlich und haben ihren eigenen Untergang in der letzten Konferenz weiter vorangetrieben. An dieser Stelle möchte ich die Lemminge in Schutz nehmen. Die Zuschreibungen, welche man über diese possierliche Spezies verbreitet, sollte man gründlich überdenken.

Ich bin noch zu depri, um mich genau mit dem Ergebnis von COP-27 zu beschäftigen und habe meine eigene menschliche Fehlleistung überdacht. Im letzten Beitrag mit der Nummer 51, habe ich einen Film erwähnt. Die Doku “Earthsimulator” war einfach nicht zu finden, weil sie gar nicht so heißt. Sondern so:

Leider ausverkauft 🙁

Aber so schlecht war mein Gedächtnis gar nicht, denn ich habe noch zu meiner Ehrenrettung eine Beschreibung gefunden, die ich gerne zitieren möchte.

Szenario 2100 ist ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 2008

Basierend auf einer der aufwändigsten Computersimulationen aller Zeiten zeigt diese spektakuläre Dokumentation die dramatischen Auswirkungen, die uns durch den Klimawandel bevorstehen könnten. Über zwei Jahre berechnete einer der größten Computer namens “Earthsimulator” wie das Klima in hundert Jahren sein wird, wenn der Ausstoß an Treibhausgasen unvermindert auf aktuellem Niveau fortgesetzt wird.

moviepilot.de

Mein Gedächtnis war also gar nicht so schlecht, darum möchte ich aus dem Gedächtnis noch zwei Infos reproduzieren, die ich vermeintlich noch weiß.

  1. Sie haben damals mit konstant 300 ppm Kohlendioxid gerechnet. Zum Vergleich heute.
  2. Die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes wurde nicht berücksichtigt und trotzdem ist er am Ende des Simulationszeitraumes zur Steppe geworden, aufgrund veränderter Regenmuster.

Solche Simulationen sind nicht die zukünftige Wahrheit, aber sie sind ein Hinweisgeber auf das was passieren könnte. Wäre dir der Gedanke gekommen, der Amazonas-Regenwald könnte vertrocknen? Wir müssen dieses Waldgebiet für den gesamten Planeten besser schützen, für die Sauerstoffproduktion, Wolkenbildung, Diversität der Arten und natürlich auch für die Bewohner. Wir vernichten etwas, was wir nicht einmal noch verstanden haben. Ein Naturschutzgebiet mit Bewachung, ähnlich der Gorilla- oder Nashornreservate in Afrika, wäre für mich der ideale Weg. Die Finanzierung dieses Schutzes sollten die Industriestaaten übernehmen, dann wäre Brasilien nicht so scharf darauf den Wald abzuholzen. Die Korruptionskarte kannst du gleich wieder stecken lassen, denn die ist immer und überall. Aber wir haben Satelliten, Flugzeuge etc. um das Gebiet zu überwachen. Außerdem entstehen auch Arbeitsplätze für die Menschen dort.

Der IPCC stellt inzwischen eine grobe Simulation zur Verfügung. Schau sie dir einmal an. Leider werde ich noch nicht ganz schlau daraus.

Die Warnung zum Schluss. Menschen sind unheimlich schlechte Augenzeugen.

Bleib cool in heißen Zeiten!

51 Ägypten – COP 27

Es wäre nur zu schön, wenn gerade in Ägypten die klimatischen Probleme unserer Menschheit gelöst werden könnten. Der Kreis schlösse sich wieder. Ägypten, eine der ersten großen Zivilisation dieser Erde. Das Wasser des Nils und der fruchtbare Schlamm der Hochebene waren die Grundlage dafür. Da sie viel mehr Nahrung produzieren konnten als andere Völker, war das ein echter Wettbewerbsvorteil. Also waren Wetterphänomene, das allgemeine Klima, Wasser und Boden ihr Schlüssel zum Erfolg.

Wir denken viel zu wenig darüber nach, was passiert wenn sich Klima und damit auch das lokale Wetter ändert. Denk an die Bauernregeln. Die sind inzwischen für den A…h, aber früher machte Sinn. Sie waren jedoch für ein eingespieltes Wettersystem gemacht, welches heute aus den Fugen gerät. Ein Beispiel: im südost-atlantischen Raum (rechts von Südamerika) gab es nie Hurricans. ABER:

Am 26. März 2004 wurde vor Brasilien mit Zyklon Catarina der bislang einzige bekannte tropische Wirbelsturm des Südatlantiks beobachtet, dessen andauernde Windgeschwindigkeiten Hurrikanstärke erreichte.

Wikipedia

In einer Doku namens “Earthsimulator” (Ich hoffe, der Name stimmt, denn ich finde sie nicht auf IMDB oder A*****zon), wurde das so dargestellt, dass diese Simulation so ein Ereignis vorhergesagt hatte und dann trat es tatsächlich ein. Eine schönere Bestätigung hätten sich diese Wissenschaftler*innen gar nicht wünschen können. Den “Earth Simulator” gibt es sehr wohl, das ist ein Supercomputer in Japan, auf dem Klimavorhersagen berechnet werden und diese genannte Doku bezog sich darauf. Vielleicht habe ich sie noch irgendwo – aber wo?

Wer COP 27 verfolgen möchte, dem kann ich noch diesen Link von Wetter.de anbieten. Die haben einen Mitarbeiter hingeschickt, der darüber schreibt.

Bleib cool, bis demnächst.

50 Suppe lieber essen

Ich möchte meinen Ärger über Menschen los werden die ihre Suppe nicht essen sondern werfen. Wer hatte diese vertrottelte Idee?

Viele Menschen können mit Museen nichts anfangen, aber die können meistens auch nicht “Monet” von “Money” unterscheiden. Sei’s drum, die geschaffenen Highlights vergangener Zeiten und Kulturen müssen bewahrt werden, denn sie sind die Zeugen dafür, wie toll die Menschheit sein könnte und wie grausam und skrupellos wir waren (oder sind). Alle Exponate sind Einzelstücke! Die sind mitunter irreparabel beschädigt oder für immer verloren. Auch wenn Glas davor ist, kann die geworfene Flüssigkeit hinter das Glas kommen oder Kunstwerke, die daneben hängen, treffen.

Lebensmittel zu verschwenden, in dem man Kunstwerke bewirft, hat leider zur Folge, dass man sofort internationale Medienaufmerksamkeit bekommt. Vielleicht sollte ich ein Bild malen und es dann mit selbstgemachtem Erdäpfelpüree bewerfen? Mhh?

Ich verstehe ja die Absicht und die Verzweiflung, die sich bei manchen angestaut hat, die sich mit dem Thema Klimawandel beschäftigen. ABER Kunstwerke sind tabu, genau so wie Menschen verletzten oder töten. Das wissen inzwischen auch schon die Leute die sich auf die Straße kleben. Es war nicht zu Ende gedacht, aber der Konnex zur Klimakatastrophe war wenigstens gegeben.

Wieso verzieren sie keine parkenden Autos mit Suppe oder Tütenpüree (das kann man eh nicht essen – würg)? Der Konnex wäre da, das Auto würde nicht beschädigt, niemand würde verletzt werden – aber lästig wäre es trotzdem. [Das ist keine Empfehlung und keine Aufforderung!]

Größere Fortschritte erzielten die jungen Klimakämpfer*innen jedoch, wenn sie sich am Wahltag aufraffen könnten und jene Partei wählten, denen Klimaschutz tatsächlich ein Anliegen ist. Mit dem Kreuz kann man den Zögerern und Zauderern endlich in die Suppe spucken.

Zum Schluss noch ein Beitrag vom ZDF über dieses Thema.

Bleib cool in heißen Zeiten!