Normalerweise bringen mich diese kleinen Blutsauger aus der Ruhe und ich möchte sie alle tot sehen. Wenn man allerdings etwas Zeit investiert und die zahllosen Zusammenhänge in der Natur studiert, dann schlägt die Stimmung um. Während ich diesen Beitrag schreibe, läuft im Hintergrund Mozarts Requiem. Ich hätte keine bessere Musik für das Thema wählen können. Wenn nämlich jede Mücke tot wäre, dann könnte ich keine Schokolade essen. Whaaaat?
Darf ich vorstellen Forcipomyia hardyi, gehört zu den Gnitzen, oder auch blutsaugenden Zweiflügler. Ich höre die Mücke schon bei meinem Ohr sirren.
Wir wissen alle eine gute Schokolade hat beruhigende Wirkung. Wenn es diese Mini-Monster nicht gäbe, würden die Kakao-Blüten nicht bestäubt, es gäbe keine Früchte, damit könnte ich auch keine Zotter-Schokolade essen. Ich wäre wesentlich unentspannter und mein Umfeld dem entsprechend auch. Die Katastrophe nähme ihren Lauf … Streit, Scheidung, Absturz, Obdachlosigkeit, das Ende. Also nehme ich lieber den Wunsch alle Mücken tot zu sehen zurück. Wir Menschen habe noch wenig Ahnung, wie die Abhängigkeiten innerhalb der Natur aussehen. Die Mücke dient auch als Nahrung und die Larve filtriert Wasser.
Artensterben, wenn juckt es? Inzwischen mich, weil mir klar geworden ist, das eine vielfältigere Natur, resilienter, also widerstandsfähiger, gegenüber den kommenden Veränderungen ist. Wenn Menschen dieses Netz von Abhängigkeiten zerstören, kann das böse enden. Unsere Mitbewohner aus China mussten das schon am eigenen Leib verspüren.
Die Gattung Passer domesticus zu stark dezimiert = Hungersnot mit vielen Toten der Gattung Homo sapiens.
Warum das so ist, erklärt dir am besten Prof. Lesch.
ZDF: Leschs Kosmos: “Artensterben, na und?!”
Es wird Zeit, dass wir dem veralteten Credo: “Mach dir die Erde Untertan!” abschwören.
“Die Natur ist deine Mutter, dein Vater, Bruder und Schwester. Ohne intakte Natur sind wir nichts.”, hat besser Zukunftschancen.
In der obigen Doku wird ein interessanter politischer Zugang erwähnt. In Ecuador steht in der Verfassung, dass die Natur zu schützen ist. Somit stehen Klagen, wenn jemand dagegen verstößt, nichts im Wege. In Österreich gibt es das nicht. Darum MUSS die Klimaklage über die Kinderrechte gespielt werden. Apropos Klage vor Gericht: es ist ein durch und durch demokratisches Mittel um Missstände zu bekämpfen, genau so wie das Recht auf Demonstration. Wer mit Demokratie nicht einverstanden ist, kann gerne nach Russland oder Nordkorea oder … auswandern. Ob es dort so angenehm und bequem wie hier in Österreich ist, wage ich zu bezweifeln.
In Österreich gibt es natürlich auch Arten die ausgestorben und welche die gefährdet sind, aber noch zu retten wären. Es liegt an uns.
In der Übersicht ist mir aufgefallen, dass 21 Vogelarten bereits ausgestorben und 14 bedroht sind. Wenn man alle Arten zusammen nimmt, kommt man auf folgende Zahlen: 55 Arten in Österreich ausgestorben aber 302 Arten vom Aussterben bedroht und welche Folgen das haben kann, weißt du jetzt.
Das Requiem ist aus, aber das Sterben nicht
Vorschlag zur Einigung:
wir bekämpfen nur die weiblichen, weil die ja das Blut saugen und lassen die männlichen Gelsen leben, weil die ja durch das Nektar saufen nützlinge sind. damit ist die Artenvielfalt erhalten und wir haben Ruhe. wenigstens für eine Generation dieser Viecher….
ok, vielleicht sollte man das noch einmal überdenken.
in diese Kategorie fällt auch der Vorschlag, einen Tropfen Spülmittel in den Teich… (nein, auch kein biologisch abbaubares)
und: wenn’s keine Schokolade mehr gibt, machst du dir einfach einen Kakao. bei der Marie Antoinette hat’s der urban legend nach auch super funktioniert… marmorguglhupf schmeckt auch….
Nein, denn wir wissen NIE wie sich so ein Eingriff in der Natur auswirkt. Die Vernetzung ist zu komplex zwischen den Arten (inkl. Pflanzen). Außerdem war es ohnehin als Scherz gemeint, vermute ich.
eher sarkastisch, aber danke für den Hinweis, ich werde in Zukunft plakativer sein