Da Schiach geht mi an, hätte H.C. Artmann gesagt. Früher war er weit weg, gestern stand er vor der Tür und heute sitzt er schon im Wohnzimmer. Der Rest wird ein Splattermovie mit gaaaanz viel Blut in echt. Cut!
Szene 1
Frau Dr. Kromb-Kolb hält einen Vortrag über Klimawandel. “Die Erderwärmung steht bei 1,2 °C im Vergleich zur vorindustriellen Zeit, Österreich steht bei 2,4 °C.” “Der Klimawandel ist kein Problem der Biologie, Meterologie etc. sondern ein Gesellschaftsproblem. Wie wird die Menschheit damit umgehen, kann sie damit umgehen bzw. wird sie es überleben?”
Szene 2
Die Meere sind träge und Veränderungen kommen langsam aber unaufhaltsam. Fällt dir da Schiach auf?
Ganz genau! Die rote Linie ist die Meerestemperatur des Nordatlantik. Die schwarze Linie ist der Durchschnitt und die anderen Linien sind die Temperaturen aus anderen Jahren. Schaut schiach aus, oder? El Niño ist im Anmarsch und die Hurrican-Season wird mehr denn je gefürchtet. Wird Katrina getoppt werden?
Szene 3
Durch Dürre in Deutschland wird immer häufiger von Desertifikaton gesprochen. Brandenburg ist ein heißer Kandidat für eine Wüste. Klingt irre? Dann schau dir die Augen vom Schiach an. Auf der Seite Boden kannst du dir Infos holen.
Da Schiach holt sich Wasser und Essen von denen, die sich nicht wehren können. Es gibt im Moment ca. 8 000 000 000 Schiachs.
Epilog
Wenn wir Ende des Jahrhunderts global bei 2,7 °C sind, dann wären wir in Österreich bei 5,4°C. Wir müssen JETZT handeln, und diese A*****löcher von Politiker*innen sollen endlich handeln und sich nicht mit parteipolitischen Kindereien beschäftigen. Rede mit deinen Freunden und Bekannten über das Thema und schau was du selbst besser machen kannst – du weißt was zu tun ist.
Abgesehen davon, dass für Beton Zement gebraucht wird, dessen Herstellung Unmengen an Kohlendioxid freisetzt, lieben wir dieses Material anscheinend. Zementwerke belegen von den Top-20 der Klimagas-Emittenten die Plätze 6, 7, 8, 9, 11, 12, 16 und 19 in Österreich. In der Politik wird betoniert, wir haben immer noch kein Energie Effizienz Gesetz, die Privaten betonieren sich in viel zu großen Einfamilienhäusern ein und die Bürgermeister*innen träumen vom Betongold in Form eines Einkaufscenters am Rand von Nirgendwo. Diese Stadtentwicklung hat sogar einen Namen. Man nennt diese urbanen Räume Donut-Städte, weil das Zentrum nicht mehr existiert und sich alles am Rand abspielt. Ich will lieber einen Krapfen, wo die Musik im Inneren aufspielt.
Das Ergebnis dieser Träumereien kann man wieder nachlesen, der WWF-Report zur Bodenversiegelung ist heraus gekommen.
Im Durchschnitt versiegeln wir mit Beton und Asphalt TÄGLICH 11,3 Hektar.
Das ist mehr als das Vierfache vom 2002 festgelegten Nachhaltigkeitsziel: 2,5 Hektar pro Tag.
Nach 21 Jahren sind wir mehr als weit vom Ziel entfernt. Was würde Harald Mahrer von der WKO dazu sagen: “Wir müssen darüber diskutieren und offen sein.” Auch wenn ich ihm die Worte in den Mund gelegt habe, so soll es die Quelle dieses Ergebnisses demonstrieren. Es wird geredet, aber nicht gehandelt. 21 Jahre sind für Reformen einfach viel zu kurz. Das ist politischer Beton. Ich gehe jetzt weinen.
Speak out
Kleine Anmerkung am Rande. Ich war beim Kurier „Speak out“ im Museumsquartier und hörte ein interessantes Gespräch zwischen Dr. Patrick Scherhaufer (BOKU) jemanden von TTTech und jemanden von efriends (Interessante Geschichte wenn man eine PV-Anlage hat). Bei der Diskussion wurde von BOKU-Seite der größte Veto-Player in der Politik benannt. Wer vorher aufgepasst hat, kennt die Antwort auch: die WKO. Ich bin mit meiner Meinung also nicht allein. Jetzt wische ich mir die Tränen wieder ab.
Versiegelung des Bodens bedeutet, dass Regenwasser nicht mehr ins Erdreich darunter sickern kann, sondern dass es oberflächlich abgeleitet wird. Die kostbare Flüssigkeit gelangt nicht mehr ins Grundwasser, sondern wird in den Kanälen gesammelt und abgeleitet. Die Kanäle quellen über, aber der Grundwasserspiegel sinkt. Mitzi Wasdapschek kann ihren Pool füllen, aber der Brunnen vom Huber-Bauer führt kein Wasser mehr, den er für die Bewässerung braucht, die hoffentlich sehr effizient ist. Du kannst das aber auch da nachlesen: Boden.
Wertminderung
Ein anderes Beispiel. Freunde haben sich für ihren verdienten Lebensabend ein Häuschen am See gekauft. Das Häuschen ist noch da, der See bald nicht mehr. Der Grundwassersee hat über 3 Meter verloren. Die Stege, die sie sich am Anfang gebaut haben, ragen seltsam in die Luft. Statt dessen baut man Treppen am Ufer, die wieder und wieder zu kurz werden.
Die Zukunft schaut auch nicht unbedingt rosig aus. Im PROFIL 9-23 (diese App habe ich nicht ausprobiert, noch verdiene ich Geld damit) wurde das sinkende Grundwasser thematisiert. Gerade das Burgenland hat schlechte Karten. Man kann auch auf den Wasserportalen des Landes schauen. Wenn wir im Burgenland bleiben…
Wie löst unser Bürgermeister von Traiskirchen (Andi Babler) dieses Problem. Er weiß davon, denn er hat 2019 den Klimanotstand ausgerufen. Ganz einfach, asphaltierte Parkplätze werden zu Parkplätzen mit Lochsteinen – aber du kannst das O auch durch ein A ersetzen. Eine neue Verordnung wurde veröffentlicht, dass bei Gewerbegebäuden ein kleiner Anteil des Bodens für die Versickerung geeignet sein muss. Eine Umsetzung habe ich jedoch noch nicht gesehen.
Ich habe einem Architekten, ein sehr netter Mensch, die einfache Frage gestellt, wer die Bauordnung festlegt. Er hat von jetzt auf gleich einen Tobsuchtsanfall bekommen. Er war nur schwer zu beruhigen. Die Politiker legen sie fest mit mehr oder, sagen wir viel weniger Kompetenz, als Fachleute. Das ist ein hochkomplexes Thema für Spezialisten. Da greifen so viele Bereiche ineinander, da brauchst du mehr als einen Parteiakademie-Abschluss, da brauchst Beton.
Reform
Was wären meine weisen Worte zu dem Thema?
Raumplanung landes- und bundesweit die Flächenwidmung darf nicht die Gemeinde machen, die meistens zu kurzsichtig dafür ist. Lange Planungszeiträume sind wichtig.
Bauvorschriften ändern: Einfamilienhäuser dürfen nur mehr Energieplus-Häuser mit eigenem Energiespeicher und Regenwassertank sein; Swimmingpool ist untersagt. Damit kann man auch dem Wohnwürfel Adieu sagen, weil auf ein Pultdach mehr Solarpanele passen. Außerdem regnet es nicht mehr hinein. Keinen Beton verwenden, sondern die skandinavische Bauweise ins Auge fassen.
Mehrfamilienhäuser habe die gleichen Vorgaben wie Einfamilienhäuser müssen aber sehr gut schallgedämmt sein mit gemeinsam nutzbarer Grünfläche, Bäumen etc. Die Zauberformel heißt Geschoßflächenzahl 1 zu 1. Das bedeutet, die m2 der Wohnungen werden zusammengezählt und genau so viel Grünfläche wie Wohnfläche wird zur Verfügung gestellt. Viele beklagen sich, dass ihre Nachbarn zu laut sind und sie gerne einen Garten hätten. Für viele wäre es aber besser, dem Hausbau zu entsagen, weil vor allem viel Arbeit und noch mehr Zahlungen auf sie zukommen. Ein Garten ist etwas Schönes, aber eine Löwenzahn-Zucht ist damit nicht gemeint und es bedeutet, die Pflanzen ständig zu pflegen.
Alte Häuser durch neue, modernere und höhere ersetzen, sofern sie nicht das Denkmalamt beschützt. In Wien gibt es noch so viele Mietshäuser die husch pfusch nach dem Krieg zusammen geschustert wurden. Das hat damals Sinn gemacht, aber heute nicht mehr. Ich kenne so ein Haus aus eigener Erfahrung – ich wünsche das Niemandem.
Vielleicht tut sich ja jetzt endlich einmal etwas in die richtige Richtung, vielleicht braucht man nur 22 Jahre für eine Reform. Nein, nicht schon wieder weinen.
Da gibt es die Klimaleugner, gegen die ich mich wehre, die Verdrängen die ich überzeugen will und die Informanten, die mir wieder sagen, dass es wieder schlechter wurde. Das zehrt an mir. Manchmal möchte ich alles hinschmeißen und ein Verdränger werden. Gestern hörte ich eine Ö1-Sendung mit Reinhard Steurer, der mich wieder aufrichtete. Seine Motivatoren sind interessanter weise, die gleichen wie bei mir. Für die Kinder und ich will mir nicht vorwerfen können, es nicht versucht zu haben. Die Weisheit des Reinhard Steurer ist Balsam für meine Seele. Unbedingt anhören!
Falls du es hören möchtest, überspringe die nächsten zwei Absätze, falls du es verpasst hast, fasse ich das Wichtigste zusammen.
Den Vergleich der Bürgerrechtsbewegung mit den Klimaaktivisten finde ich sehr gut. Viele Möglichkeiten gibt es nicht, um eine Gesellschaft zu verändern. Die Politik will und wollte nicht. Die Abschaffung der Rassentrennung gelang durch die Massenbewegung (zB. Marsch auf Washington), Klagen gegen den Staat, ziviler Widerstand (Bürgerrechtler*innen saßen verbotener Weise im Bus auf Plätzen für Weiße, etc.) und Boykott (die schwarze Bevölkerung fuhr gar nicht mehr Bus, was zu starken monetären Einbußen führte). Drei von vier Möglichkeiten werden schon bedient. Was kommt noch und wer macht mit?
Er spricht auch den kommenden Klimazoll auf Waren an, der schon bald kommen soll.
Wenn alle den Treibhausgas-Rucksack bepreisen und auf die Waren drauf schlagen, haben wir bald schlechte Karten, weil China mit aller Macht erneuerbare Energie implementiert und wir verzögern nur in Europa mit aller Macht. Das EWG wurde verhindert. In Deutschland wird aktiv von Söder, Wissing, etc Verzögerungspolitik betrieben. Vielleicht sollten wir überdenken, wen wir nächstes Mal wählen.
Beantworte dir selbst die Frage! “Was werde ich getan haben?” Mit dieser Frage kommen wir zurück zu 1.
Nochmals Danke für die Weisheit des Reinhard Steurer.
Wenn ich einen anderen Menschen mit Absicht töte, dann ist das Mord – verabscheuungswürdig und intolerabel. Organisiert man die Ermordung von Tausenden oder Millionen, spricht man von Völkermord. Gibt es schon einen Begriff für diesen Sachverhalt: “Trotz besseren Wissens, nimmt eine kleine Gruppe den Tod von Milliarden Menschen in Kauf, damit sie sich weiter bereichern können.”? Ein Verbrechen an der Menschheit ist es allemal, aber wo sind die Kläger? Wann steht diese Gruppe endlich vor Gericht? Ach übrigens ich spreche von den Entscheidungsträgern von Exxon-Mobil, BP, Shell, etc.
Vielleicht sagst du, das ist übertrieben, aber möglicherweise sagst du das am Ende dieses Beitrags nicht mehr. Diese geldgeile Bande hat bereits in den 1970ern gewusst, was passieren wird, wenn wir weiterhin fossile Brennstoffe verfeuern, als gäbe es kein morgen. Es gibt ein morgen, und das ist jetzt. Die Auswirkungen sind bereits spürbar, messbar sind sie schon lange. Die größten Treibhausgasemittenten des Planeten sind Öl- und Gasfelder. Schau selbst nach: 54!
Mit dem Wissen, welches sie schon damals hatten, hätten sie auch anders reagieren können. “Hey, wir dürfen kein Öl und keine Kohle mehr zur Verfügung stellen. Wir haben aber so viel Geld verdient, wir können getrost umweltfreundlich Energiequellen entwickeln und dann verkaufen. Damit können wir uns wieder eine goldene Nase verdienen.” Haben sie aber nicht, sie haben lieber Unmengen an Geld ausgegeben, um das aufkeimende Wissen um den Klimawandel zu unterdrücken, Wissenschaftler zu drangsalieren und Zweifel zu säen. Meines Erachtens ist das ein zutiefst unmoralisches Verhalten. Noch dazu, wenn man bedenkt, dass die ersten Solarzellen 1954 erfunden und 1958 für Satelliten verwendet wurden. Diese Technik hätte man mit den vielen Lobbymillionen zügig weiterentwickeln können und damit wieder Geld scheffeln. Natürlich bleibt in der Argumentation Raum für Schutzbehauptungen. Aber willst du wirklich solche skrupellosen Menschen in Schutz nehmen?
Unlängst habe ich jemand von dieser Ungeheuerlichkeit erzählt, und dann sah ich diesen Blick bei ihm. Es war der gleiche, den ich habe, wenn ich meine, dass mein Gegenüber schwurbelt. Aber jetzt habe ich es einfacher. Ich sage ihm, wenn du mir nicht glaubst, dann schau dir das hier an. Leider ist das Video nur bis 01.06.2025 abrufbar, aber solange es online ist, solltest du es dir ansehen. Es ist informativ und unterhaltsam.
Falls du den einfachen Zugang zu diesem Thema ablehnst, kann ich dir noch einen Lehrfilm von Shell anbieten. Der ist aus dem Jahr 1991, also auch schon alt, aber mehr als Lobbyismus ist Shell auch nicht eingefallen.
Du findest sicher noch selbst Artikel, wenn du willst. Die brennenden Fragen sind jetzt: “Wann werden diese Entscheidungsträger und Konzerne vor Gericht gestellt?”, “Wird ein Verbrechen an der Menschheit zu Prozessen wie in Nürnberg führen?” und “Wie lange lassen wir uns das noch gefallen?”
Lebe lang und mit der Natur
Es werden Cookies verwendet, um dir eine möglichst gute Performance der Webseite zu gewährleisten. Wenn du auf “Accept All” klickst, dann stimmst du ALLEN Cookies zu. Du kannst auch auf "Cookie Settings" klicken, um bestimmte Cookies auszuwählen.
This website uses cookies to improve your experience while you navigate through the website. Out of these, the cookies that are categorized as necessary are stored on your browser as they are essential for the working of basic functionalities of the website. We also use third-party cookies that help us analyze and understand how you use this website. These cookies will be stored in your browser only with your consent. You also have the option to opt-out of these cookies. But opting out of some of these cookies may affect your browsing experience.
Necessary cookies are absolutely essential for the website to function properly. These cookies ensure basic functionalities and security features of the website, anonymously.
Cookie
Dauer
Beschreibung
cookielawinfo-checkbox-advertisement
1 year
The cookie is set by GDPR cookie consent to record the user consent for the cookies in the category "Advertisement".
cookielawinfo-checkbox-analytics
11 months
This cookie is set by GDPR Cookie Consent plugin. The cookie is used to store the user consent for the cookies in the category "Analytics".
cookielawinfo-checkbox-functional
11 months
The cookie is set by GDPR cookie consent to record the user consent for the cookies in the category "Functional".
cookielawinfo-checkbox-necessary
11 months
This cookie is set by GDPR Cookie Consent plugin. The cookies is used to store the user consent for the cookies in the category "Necessary".
cookielawinfo-checkbox-others
11 months
This cookie is set by GDPR Cookie Consent plugin. The cookie is used to store the user consent for the cookies in the category "Other.
cookielawinfo-checkbox-performance
11 months
This cookie is set by GDPR Cookie Consent plugin. The cookie is used to store the user consent for the cookies in the category "Performance".
PHPSESSID
session
This cookie is native to PHP applications. The cookie is used to store and identify a users' unique session ID for the purpose of managing user session on the website. The cookie is a session cookies and is deleted when all the browser windows are closed.
viewed_cookie_policy
11 months
The cookie is set by the GDPR Cookie Consent plugin and is used to store whether or not user has consented to the use of cookies. It does not store any personal data.
Functional cookies help to perform certain functionalities like sharing the content of the website on social media platforms, collect feedbacks, and other third-party features.
Performance cookies are used to understand and analyze the key performance indexes of the website which helps in delivering a better user experience for the visitors.
Analytical cookies are used to understand how visitors interact with the website. These cookies help provide information on metrics the number of visitors, bounce rate, traffic source, etc.
Advertisement cookies are used to provide visitors with relevant ads and marketing campaigns. These cookies track visitors across websites and collect information to provide customized ads.