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Interessant habe ich, so unter uns Klosterschwestern und -brüdern, die Natur als Kind nicht empfunden. So, jetzt ist es raus. Ich bin auf dem Land aufgewachsen und die Pflanzen, Tiere und Insekten waren einfach da. Noch dazu hatte ich das Gefühl, dass sich Gelsen, Wespen und Regenbogenbremsen gegen mich verschworen hatten. Setzte ich mich ins Gras bekam ich Ausschlag. Also ab in die große Stadt und den lästigen Viechern die lange Nase gezeigt.

Wenn ich die Natur nie kennengelernt hätte, würde mir die Verbindung zu ihr fehlen. Was macht aber ein Stadtkind, das vielleicht nie richtig Gelegenheit bekommt, mehr über unsere unterschätzten Mitbewohner zu lernen? Ein Park ist kein Wald und bei einem Schulwandertag bekommt man die Natur nur kurz zu Gesicht, versteht aber nicht was sie für uns tut. Wie wäre es, wenn man den Biologie-Unterricht eines Jahres zusammenlegen und mit ein paar Tagen Aufenthalt in der Natur verbinden würde? Das Wort Biologie kommt von “Leben” und nicht von “Buch”. Am sinnvollsten wäre es wohl, diese Tage in der Natur von NaturpädagogInnen durchführen zu lassen, die sich in der Region gut auskennen.

Inzwischen habe ich meinen Frieden mit den Insekten gemacht. Früher bin ich ihnen aus dem Weg gegangen, heute finde ich sie sehr interessant. Das Gleiche gilt für die Pflanzen, die mir früher herzlich wurscht waren. In den verschiedenen Arten entdecke ich eine Ästhetik, die ich früher nicht wahrgenommen habe. Wir sollten auch unseren Kindern die Schönheit der Natur zeigen. Kinder lernen am liebsten von Bezugspersonen.

Interessant ist vielleicht auch, dass ich dem Wandern auch nicht sonderlich zugetan war. Viel zu anstrengend. Aber ein paar Jahrzehnte später gehe ich liebend gerne. Wie kommt man sonst in die Natur? Neulich waren wir oben am Sonnwendstein und ich habe ein paar Bilder zusammengestellt, damit du meine Gedanken vielleicht besser nachvollziehen kannst.

moi, zuerst muss man hinauf
moi, Wollkopf-Kratzdistel
moi; verstaubte Insekten, aber bestäubte Distel
moi; Melampyrum subalpinum hat sicher noch andere Namen
Ein Tagpfauenauge habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
moi

Zum Schluss noch ein Suchbild. Wer findet die Ruine?

moi

Interessant wäre zu Wissen, ob die Generationen nach uns überhaupt noch die Möglichkeit haben, ihren Kindern solche Eindrücke zu vermitteln.

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