Chaos bedeutet, dass etwas unvorhersehbar ist. Manche haben schon lange darüber gewitzelt, dass der Wetterbericht nicht stimmt. Kein Wunder, denn Wetter ist grundsätzlich ein chaotisches System. Allerdings hat es sich über die Jahrtausende vorhersehbar eingespielt. Es haben sich auf dem Planeten dauerhafte Winde (z.B. Jetstream) oder Strömungen (z.B. Golfstrom) herausgebildet, die Einfluss auf das lokale Wetter haben. So weit so wunderbar. Die Landwirt:innen dieser Welt wissen, wann sie ihre Saat ausbringen müssen, worauf sie achten müssen und wann sie ernten können. Das hat 10.000 Jahre funktioniert und dann wurde die Industrie vorangetrieben, mit all ihren Errungenschaften und natürlich auch ihren Nachteilen: fossile Brennstoffe. Vor gut 200 Jahren (Dampfmaschine) fing es an und in den letzten 100 (Automobil) haben wir das gut eingespielte chaotische System in Gefahr gebracht. Eigentlich ist das Wetter nicht in Gefahr, sondern wir Menschen.
Ich bat Copilot ein Bild von Chaos mit Natur und Menschen zu machen. Die KI hat sich glatt geweigert, weil es gegen die Richtlinien verstößt. Es kann uns quasi solche Grauslichkeiten nicht antun. Da geht mir wieder da Schiach an. Oben siehst du das Bild “Chaos” von Copilot und mir. Auch schon schön schiach.
Ich bin ein wisschenschaftsaffiner Mensch und halte nichts von Aberglauben wie Esoterik. Da du meinen Blog schon länger liest, so hoffe ich, weißt du, wie Wissenschaft funktioniert und was die Zeitschrift “Nature” für eine Bedeutung hat. Wenn nicht, dann schau bitte hier nach: 55. Jedenfalls bin ich über den Blogeintrag von “scientistsforfuture” gestolpert, der mich heiß und kalt erschauern ließ:
Klima Overshoot: Gibt es ein Zurück nach 1,5 Grad Celsius?
Ich erlaube mir daraus zu zitieren:
400 Gigatonnen CO2 enthalten 109 Gigatonnen Kohlenstoff, das ist fast ein Sechstel des derzeit in den Wäldern der Erde gespeicherten Kohlenstoffs. Die Wälder, die diesen Kohlenstoff ab 2050 aufnehmen sollen, müssten jetzt gepflanzt werden, weil nur reife Wälder die erforderliche Aufnahmekapazität haben. Tatsächlich verlieren wir aber derzeit jährlich 0,33 Prozent unserer Wälder.
Darüber hinaus erhöhen höhere Temperaturen – selbst für kurze Zeit – das Risiko von Kipppunkten, die das Erdsystem oder Teile davon in einen völlig neuen Zustand versetzen könnten. Zu dieser Schlussfolgerung gelangen Annika Högner vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Tessa Möller vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse in Laxenburg, Österreich (T. Möller et al. Nature Commun. 15 , 6192; 2024) in einer im August veröffentlichten Studie.
Leitartikel in der Zeitschrift Nature: Neue Forschungsergebnisse kommen zu dem Ergebnis, dass einige Erdsysteme wahrscheinlich nicht in ihr vorheriges Gleichgewicht zurückgeführt werden können, selbst wenn man davon ausgeht, dass die Entfernung des überschüssigen CO2 machbar ist.
Es gibt noch mehr Infos, aber ich halte es da wie die KI – ich kann dir nicht alles zumuten. Aber es wird sicher alles auf der momentan stattfindenden Klimakonferenz COP16 in Kolumbien besprochen werden.
Wer den von Menschen gemachten Klimawandel bestreitet, wie dieses Schwammerl, das ins Parlament einziehen wird …
… der kann nach Bologna ziehen. Eine schöne Stadt, die ich schon besucht habe, aber sie ist schon wieder überschwemmt, das 4. Mal in 1,5 Jahren (Manuel Oberhuber). Irgendwann werden die Wiedererrichtungskosten sehr viel höher sein, als die Investitionskosten, die das verhindert und Rendite abgeworfen hätten. Dieser nicht vorhandene Gedankengang unserer Politiker:innen der großen Parteien erzeugt Chaos in meinem Kopf. Ich verstehe das nicht.
Zum Abschluss noch ein Reißer, Verzeihung, ein reißender Fluss. Die Zusammenfassung von Yellow Dot Studios vom 17.10.2024, die 700 Liter pro Quadratmeter in 48h in Frankreich und Bologna sind da noch nicht dabei.