Rettungsplan

Ich beginne mit den Rettungsplan-Maßnahmen, welche die größte Wirkung haben. Natürlich kenne ich deine Situation nicht, aber ich gehe davon aus, dass du dein Leben klimafreundlich optimieren willst. Es ist zu wenig eine Sache besser zu machen, du musst ALLE Möglichkeiten ausschöpfen. Last but not least, sei dir bewusst, wenn du Geld für klimaschädliche Dinge ausgibst, dann förderst du sie und klimafreundliche Alternativen haben weniger Chancen auf dem Markt zu bestehen. Genauso umgekehrt. Werden hauptsächlich klimaschonende Produkte oder Dienstleistungen gekauft, werden schädliche vom Markt genommen. Deine Konsumgewohnheiten sind also ausschlaggebend. Und wenn du einmal daneben greifst, dann kränke dich nicht, mache es einfach nächstes Mal besser.

Jeder Staat, jedes Unternehmen, jeder Mensch muss seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Alles andere ist zutiefst unmoralisch.

1) Sei informiert!

Indem du verstehst, wie die Klimaerhitzung zustande kommt, die Physik und die Chemie dahinter in groben Zügen funktioniert und wie die Zusammenhänge sind, kannst du selbst die notwendigen Maßnahmen erkennen. In Bücher findest du die wichtigsten Informationsquellen. Du kannst auch Dokus schauen, aber Bücher kann man besser zitieren. Fakt von Fake unterscheiden zu können, ist enorm wichtig.

2) Gehe wählen!

Tatsächlich ist der größte Hebel, sein Recht zu Wählen auszuüben. Wähle eine Partei, der Klimaschutz am Herzen liegt. Lippenbekenntnisse und Wahlversprechen gibt es viele, aber du wirst das sicher erkennen. Ein guter Tipp ist, sich die Wurzeln und die Geschichte der Partei genau anzuschauen. Am Sonntag entspannt aufstehen, hingehen, Kreuz machen, schaffst du. Die meisten Wahllokale haben bis 17:00 Uhr geöffnet. Übrigens, jede Wahl ist wichtig. Je mehr Mandate, Funktionen und Institutionen eine Partei innehat, desto mehr kann sie umsetzen.

Eine klimafreundliche Regierung wird Gesetze erlassen, welche den Umbau in eine grüne Wirtschaft beschleunigt. Eine konservative versucht, Transformation eher zu verhindern.

3) Gehe demonstrieren, unterschreibe Petitionen!

Noch haben wir das demokratische Recht, unseren Unmut über die Regierung in Form von angemeldeten Demonstrationen kundzutun. Gehe hin, es kostet kein Geld – nur Zeit. Allerdings erzeugt man damit politischen Druck. Es ist allerdings ein Unterschied, ob 3 Personen auf der Demo sind oder 300000. Wenn die regierenden Parteien merken, dass der Druck von der Straße zu groß ist, ändern sie ihre Ansichten. (Ein Beispiel wäre die Aufhebung der Rassentrennung in den USA.) Die Auswirkungen des politischen Druckes von unten, wird dir hier von Barbara Blaha in einem Video erklärt. Auch wenn du lieber auf der Couch liegen möchtest, raffe dich auf, es ist wichtig.

Übrigens, mit der ID-Austria kannst du auch Volksbegehren, -befragungen und -abstimmungen mit dem Handy unterschreiben – vom Sofa aus.

4) Rede mit deinen Freunden über Klimaschutz

Gemeinsam kann man mehr schaffen als allein. Außerdem macht die Umsetzung gemeinsamer Ziele mehr Spaß. Wenn du mit ihnen über Klimaschutz sprichst, dann verbreitest du die Informationen. Vielleicht hilfst du Menschen damit, die sich vorher nie Gedanken darüber gemacht haben.

5) Verkehr

Die umgekehrte Verkehrspyramide ist selbsterklärend. Schau sie dir in Ruhe an. Vermeide möglichst Autofahrten und Flüge!

Bild aus: Markus Wadsak “Klimawandel”

6) Ernährung

Je mehr deine Ernährung in Richtung “vegan” mit Bio-Lebensmitteln geht, desto besser ist es. Regionales und saisonales Bio-Gemüse ist das Beste – auch geschmacklich.

Aus: Schlatzer Martin, Thomas Lindenthal, FIBL

7) Energie sparen = Geld sparen

Du kannst dir in Österreich deinen Energielieferanten aussuchen. Der Netzanbieter, welcher den Strom oder das Gas “transportiert”, bleibt aber weiterhin gleich. Schau dir zuerst den “Stromanbieter-Check” von Global 2000 an! Den gibt es auch immer wieder für Gas. Dann such dir das beste Angebot für Strom aus erneuerbaren Quellen bei e-control.at heraus! Dort findest du auch Angebote für Bio-Gas, welches annähernd klimaneutral ist. Du kannst im Prinzip jedes Jahr wechseln, was überhaupt keine Mühe macht, und den Wechselrabatt beanspruchen, der manchmal gewährt wird.

Wenn du auf Öko-Strom und Biogas umgestiegen bist, solltest du möglichst wenig davon verbrauchen.

Du findest sicher noch mehr Möglichkeiten in deinem Umfeld. Auch hier wieder, rede mit deinen Freunden über dieses Thema!

8) Reduce, Reuse, Recycle (3R)

Wenn du etwas kaufst, überlege bitte, ob du es wirklich brauchst. Wenn ja, dann verwende es möglichst lang. Wenn es nicht zu reparieren ist, recycle es bzw. entsorge es richtig. Gerade bei Kleidung wäre es wichtig, nachzudenken, ob man das Produkt braucht. Bessere Qualität hält meistens länger.

Reduzieren, wiederverwenden, recyceln – spart auch wieder Geld.

9) Eigenheim

Falls du ein Haus besitzt, dann verbessere die Wärmedämmung, gib dir eine Photovoltaikanlage aufs Dach und stelle die Heizung auf Wärmepumpe um! Mit dem Strom vom Dach tankst du dein E-Auto und heizt teilweise dein Haus. Dafür gibt es meistens Förderungen.

10) Tun statt kritisieren

Man kann alles lang und breit kritisieren oder es selbst in die Hand nehmen. Wenn du mit der Arbeit deiner Gemeindepolitiker:innen nicht zufrieden bist, dann kandidiere selbst.

Arbeite ehrenamtlich mit! Es ist ein gutes Gefühl, etwas für die Gesellschaft zu tun.

Hilf beim Müllsammeln, etc.!

11) Don’ts

Fliege selten bis gar nicht, fahre nicht mit einem Kreuzfahrtschiff, kauf dir keine Kryptowährungen, lasse dir keine Pakete aus Übersee kommen etc. Die Aufzählung ist nicht vollständig.

Die aufgezählten Don’ts sind mit einem sehr hohen fossilen Brennstoffverbrauch verbunden. Also lasse es einfach.