Nach dem 70 extrem starker Tobak war, will ich dich mit Friede, Freude, Eierkuchen verwöhnen. Heute wenig Text dafür viel Bilder, wie die Heute nur ohne Anzeigen-Affäre. Vielleicht ist dir schon positiv aufgefallen, dass ich keine Werbung zulasse? Wenn ich etwas verlinke, dann damit du selber nachschauen kannst. Aber zurück zu eitle Wonne, Waschtrog. Ich war in Bologna und zwar mit dem Nightjet, also mit dem Schlafwagen der ÖBB.
Das ist ein klassisches 3er-Schlafwagenabteil, bei dem die unteren 2 Betten hochgeklappt sind. Bei der Rückfahrt hatten wir marginal mehr Platz. Wenn der Schaffner kam, dann hat es mich an die Marx-Brothers erinnert – eh klar, an die Kabinenszene. Es gibt aber auch modernere Wagen.
Tipps für den Nightjet:
6 Monate vor Reiseantritt buchen und ein (Ein)schlafmittel verwenden – möglichst bio natürlich.
Um 6 Uhr morgens kamen wir an, aber die Cafés waren leider noch zu. Also gingen wir ins Hotel die Koffer deponieren, dann in die Innenstadt, von da nach dort und umgekehrt. Ich bin der Meinung, dass man den interessantesten Teil einer Stadt zu Fuß erkunden muss. Außerdem ist Gehen gesund und praktisch kohlendioxidfrei, im Vergleich zu einem Fahrzeug.
Wie du merkst gingen wir am ersten Tag sehr viel und haben eine Menge Kalorien verbraucht, aber wir haben das mit Pasta und Sangiovese wieder ausgeglichen. Ich habe das derart ausgeglichen, dass ich bei der Rückfahrt 2 kg mehr auf der Wampe hatte – hoffentlich nur vorübergehend.
Apropos gehen:
Die Waldviertler-Sneaker haben sich für den Städtetourismus echt gut bewährt, sogar bei so einem Pflaster. Von High-heels rate ich eher ab. Heini Staudinger macht gute Schuhe, aber ich hoffe, er hält sich aus Politik heraus. Sein Auftritt war nicht prickelnd. Wobei er für Schrems schon viel getan hat.
Ein Muss in Bologna ist die Besteigung des höchsten Turmes. Hierbei haben sich einige Erkenntnisse aufgetan. Numero uno, meine Kondition ist besser im Vergleich zum Durchschnitts-Twen.
Oben angelangt nach 500 Stufen auf einer Höhe von 97 m wurde mir klar warum Windkraftwerke so hoch sein müssen. Das wäre dann Numero due: oben bläst der Wind gleichmäßig und stetig.
Jetzt habe ich noch ein Wimmelbuchrätsel für dich.
Numero tre: PV-Anlagen haben sich anscheinend noch nicht rumgesprochen. Rund um diesen Turm gab es, sage und schreibe, nur ein Solarpanel. Vielleicht ist es dem Denkmalschutz geschuldet, aber die Italiener haben selbst eine Lösung gefunden: unsichtbare Solardachpfannen. Ich hoffe, dass auf diesen Dächer mehr Strom erzeugt wird, als ich erkennen kann.
Numero quattro: Die Natur findet immer einen Weg zu wachsen und zu gedeihen, man muss nur lange genug still sitzen.
Wenn ich schon mal da bin, dachte ich, könnte ich auch einen Verwandtschaftsbesuch machen.
Mit Trenitalia, der italienischen Eisenbahngesellschaft, waren wir auch in Modena, Parma und in Ravenna. Die Karten sind günstig, dafür gehen sie mit dem Begriff Fahrplan sehr großzügig um. Für die Highlights in Ravenna zahlt sich die Kombikarte aus. Das Mausoleum der Galla Placidia und die Taufkapelle sind sehr klein, darum hat man einen Timeslot. Aber wenn wenig los ist, kommst du auch ohne Slot hinein. Die Mosaiken in den Sehenswürdigkeiten sind eine kleine Reise wert, das Leben der Galla Placidia, einer Quasi-Kaiserin des Weströmischen Reiches, eine ganze Serie.
Schlussendlich ging es in der Nacht wieder zurück mit dem Nightjet. Ich mag das Reisen im Schlafwagen ganz gerne, trotz Geschaukels und Verspätungen. Es ist eine umweltfreundlichere Art zu Reisen im Vergleich zu Auto und Flugzeug, vor allem innerhalb Europas.
Einen schönen Ostermontag noch