135 News

News im Sinne von good News, das ist heute unser Thema. Die erste gute Nachricht ist: Du hast das Menü gefunden und es bis hierher geschafft… Bravo! Wie angekündigt habe ich das Widget “Neueste Beiträge” in Pension geschickt. Stattdessen gibt es eine Schlagwortwolke.

Das Sommerloch breitet sich auch bei mir aus, aber der Kurier vom 5.8.2024 und die Technology Review 3/24 und 5/24 waren eine gute Inspiration. Ein Dank an die Redaktionen.

Phytomining

Mit Hilfe von Pflanzen werden dem Boden Metalle entzogen und können dann geerntet werden. Klingt komisch, ist aber so. (Copyright: Sendung mit der Maus). Das Mauersteinkraut (siehe Bild) zieht Nickel aus dem Boden. Das Start-up “Metalplant” verbindet diese Methode mit Olivin-Gestein, welches durch Verwitterung Kohlendioxid aus der Luft bindet. Damit schaffen sie wieder Arbeitsplätze und alle haben etwas davon. Diesen Weg würde ich als grüne Wirtschaft bezeichnen. Das gefällt mir. Schön finde ich auch, dass ein österreichischer Wissenschaftler auch an dem Thema forscht: Dr. Markus Puschenreiter. In der Technology Review 3/24 wird Phyllanthus balgooyi für die Nickelgewinnung erwähnt. Der Link führt zum ganzen Heft. Ab Seite 88 geht es los. Am besten du abonnierst die Zeitschrift und bleibst wie ich am Puls der Forschung und Entwicklung.

Von Ghislain118 (AD) http://www.fleurs-des-montagnes.net – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12803572

PV-Recycling

“Oh mein Gott, was machen wir dann mit all den alten Photovoltaik-Panelen? Die schmeißen wir dann alle weg. Das soll nachhaltig sein?” Es gibt keinen Grund, den Panikknopf zu drücken. Grundsätzlich ist alles besser, als Kohlendioxid in die Luft zu blasen und Atomkraftwerke zu bauen. Das Magdeburger Unternehmen “Solar-Materials” kann Solarpanele bis zu 98% recyceln. (Technology Review 5/24) Wenn die Solarpanele in Europa erzeugt würden, dann wäre es eine wunderbare grüne Kreislaufwirtschaft. Warum die Solarproduktion in Deutschland den Bach runter ging, kann man im Handelsblatt nachlesen.

Bio-Wein

Wenn ein Winzer mit einem Bio-Wein 96 Falstaff Punkte schafft, dann hat das Gewicht. Das sind good News, finde ich. Noch dazu wenn ich den Betrieb kenne. In Traiskirchen sagen wir, es ist der Alphart am Kreisverkehr, denn es gibt zwei Winzer dieses Namens im Ort. Beide haben einen schönen Heurigenbetrieb. Nun zurück zum Biowinzer der auch einen Online-Shop hat: Weingut Alphart Prost!

Kino und Klima

Im “Cinema Paradiso” in Baden gibt es wieder vom 23. bis 29. September 2024 die Umwelt Filmtage. Ich habe mir das Programm schon näher angesehen und ich will mir unbedingt den ersten Film “Bis hierhin und wie weiter?” ansehen. Kleiner Hinweis: Wenn du Cinema Paradiso im Internet suchst, musst du aufpassen, denn es gibt auch eines in St. Pölten.

Diese News waren viel schöner als der Schiach – finde ich.

105 Kompensation

Kompensation von Treibhausgasen klingt vorerst ganz toll, verschleiert aber den Blick auf das Wesentliche. Wir müssen verhindern, dass diese Gase grundsätzlich entstehen. Zahlen für das schlechte Gewissen hat nur einen psychischen, aber keinen physikalischen Effekt. Sorry!

Und wenn wir schon bei schlechtem Gewissen sind, dann kann ich auch gleich bei dir die Beichte ablegen. Natürlich erzeuge ich mit meiner Website auch Kohlendioxid. Mein Host hat wahrscheinlich keinen grünen Strom, ich schon. Und wie schaut es bei dir aus? Global 2000 hat wieder einen Stromanbieter-Check durchgeführt, an dem du dich orientieren kannst.

GLOBAL 2000: Stromanbieter-Check

Zurück zu meiner Beichte. Angeblich erzeugt das massenhafte Aufrufen meiner Website mehr Kohlendioxid, als das Hosting derselben. Also musste eine Kompensation her. Auf X oder immer noch Twitter lernte ich einen Kärntner Jungbauer kennen, der den übernommenen Wald von der teilweisen Monokultur in einen ganzheitlichen Urwald verwandeln will. Das gefällt mir. Wer ihm folgen möchte: @GWaldmensch

Der Name ist Programm, er lebt für seine Bäume und alles was darin kreucht, fleucht und fliegt. Er macht das nicht nur mit Herz, sondern auch mit Hirn. Studiert hat er an der BOKU und arbeitet auch im Umweltministerium.

Also, damit ich eine Kompensation für deine Treibhausgase zustande bringen konnte, habe ich @GWaldmensch Geld gegeben und bin Baumpate für einen Habitatbaum geworden. Soll heißen, auch wenn der Baum, eine seltene Ulme, sterben und umfallen wird, bleibt er als Totholz für diverses Getier über und wird nicht wegtransportiert.

Habitatbaum Ulme, Pinwald

Gehen wir einmal näher hin.

Habitatbaum Ulme, Pinwald

Ist der Baum nicht prächtig? Ulmen findet man in Österreich kaum mehr.

Schönes Schild, Pinwald

Siehst du, da ist meine Duftmarke.

Leider wird die Webseite von @GWaldmensch, der in Wirklichkeit Georg Kanz heißt, überarbeitet, aber ich will sie dir nicht vorenthalten.

Pinwald

Die Kleine Zeitung hat über ihn ebenfalls berichtet.

In der Ausgabe 8/23 der MIT Technology Review gab es einen Artikel, in dem es ebenfalls um Kompensation ging. Leider kamen viele Anbieter nicht gut weg. Zum Beispiel werden irgendwo Bäume gepflanzt, aber nicht gepflegt, so dass sie wieder eingehen. Durch die Zucht der Setzlinge, dem Pflanzen selber etc. sind schlussendlich mehr Treibhausgase entstanden, als kompensiert werden konnten.

So kann ich mich freuen, wenn sich ein Vogel auf meine Ulme setzt und auf mein Taferl scheißt.

Summa summarum kann man sagen, Kompensation ja, aber nur wenn es unvermeidlich ist und auch Sinn ergibt.

(Die kommende Umgestaltung habe ich schon erwähnt? Vielleicht sind die Links dann nicht mehr grün, wie ich in 1 geschrieben habe. Es gibt mehr farbenblinde Menschen, als man denkt.)