102 Wunder

Wunder? Ja, es war ein Wunder, wenn auch nur ein kleines. Vielleicht wächst es ja noch.

Pixabay, TheDigitalArtist

Trotz heftiger Gegenwehr durch Lobbyisten, konservative Politiker und Erdöl exportierenden Ländern ist das undenkbare auf der COP28 gelungen. Mammon wurde geschlagen und ist angezählt, aber lange noch nicht besiegt.

Es hat lange nicht so ausgesehen, als würde bei der 28. Klimakonferenz irgendetwas Vernünftiges dabei rauskommen, wie im Artikel 100 besprochen, aber … surprise, surprise. In den VAE wurde zäh gerungen. Hier ein kurzes Video dazu.

Der Protest eines 12-jährigen Mädchens ging auch viral und ich möchte sie auch auf meiner Seite würdigen. Ihre Aktion kannst du hier ansehen.

Sie hat begriffen, was auf uns zukommt.

Du willst endlich das Wunder sehen? Bitte sehr.

Auf der COP28 hat man sich am 13.12.2023 geeinigt, aus fossiler Energie auszusteigen.

Natürlich klingt es besser, als es ist, aber es ist ein Anfang. “Nur das geschriebene Wort ist mächtig.”, soll ich einmal gesagt haben. Herr Kurz und Konsorten haben offenbar nicht zugehört, denn es gibt auch ein sehr altes Politikersprichwort: “Jedes Schriftl is a Giftl.” Das ist mein Satz, allerdings mit einer anderen Intention. Worauf ich hinaus will, ist, wenn der Ausstieg einmal öffentlich niedergeschrieben wurde, wird man ihn nicht mehr los, so wie das Hundeglück auf dem Absatz. Als gelernter Österreich überrascht es nicht, dass die Formulierung einem Adventkalender gleicht – mindestens 24 Hintertürchen, aber mit der Zeit kann man sie schließen. Außerdem werden die Menschen unruhiger werden, weil die Klimaerhitzung immer stärker spürbar wird. Man will ja schließlich wiedergewählt werden, also muss man irgendwann doch handeln.

Wunder gibt es also doch. Du bist natürlich nicht verwundert, dass ich an dieser Stelle aufhöre.

100 COP28

COP28 steht für Convention of Climate Change 28th Conference. Das ist also das 28. mal, dass die VertreterInnen unserer Staaten sich zusammensetzen und etwas ausbaldowern. Herr Scholz war sehr stolz (Entschuldigung das musste sein) auf das Budget des Klimakatastrophen-Fonds: 100 Mio $ D, 100 Mio $ UAE, 60 Mio $ UK und sage und schreibe 17,5 Mio $ von der größten Volkswirtschaft dieses Planeten – den USA. Wow! Das ist ein Lercherlschas für Erdöl-Konzerne. Warum werden die nicht in die Pflicht genommen? 100 Mio $ sind ca. der GEWINN von Schell an 1 Tag. Rechne selbst nach! Im Artikel 99 , habe ich dir den Jahresgewinn von Shell präsentiert.

Leiter der COP28 ist ein gewisser Sultan Al Jaber, der gleichzeitig Vorsitzender des staatlichen Erdölkonzerns ist. Mäh! Bock und Gärtner, du verstehst. Ich versuche erstmalig eine Technik aus der Politik: Irgendetwas wird schon stimmen und irgend ein Dreck wird kleben bleiben.

Also dieser Herr Sultan Al Jaber, hat angeblich behauptet, dass es keine wissenschaftlichen Beweise für die Notwendigkeit gibt, aus Erdöl und Gas auszusteigen. The Guardian schreibt das jedenfalls und Der Spiegel auch und ich jetzt auch.

Pixabay, Alexas_Fotos

Ja ich weiß, die Ziege hatten wir schon, aber sie passt so gut. Außerdem ist es ein sehr fescher Ziegenbock. Das Geschirrtuch fehlt allerdings noch. Mäh!

Al Gore, ehemals Vizepräsident und fast Präsident der USA gibt auch noch einmal Contra. Wenn man so ein Amt innehatte, dann weiß man, wie der Hase läuft. Sonst wäre man nicht so weit gekommen, so die Prämisse. “Die[Erdöl]Industrie ist besser Politiker als Emissionen einzufangen”, war seine Aussage und er sollte es ja wissen. Zum Nachprüfen hier der Link: Channel4News. Falls du seine Doku “Eine unbequeme Wahrheit” immer noch nicht gesehen hast, wird es Zeit. Es ist der perfekte Vortrag des Themas Klimaerhitzung. Statt des Geschwurbels von Al Jaber hätten sie auf der COP28 lieber Al Gore reden lassen sollen.

Mein Zugang ist weiterhin, dass die Verursacher und Profiteure zur Kassa gebeten werden müssen. Shell hat 2021 in DenHaag eine Klage verloren und wurde verpflichtet, Emissionen einzusparen. Schauen wir einmal was davon überbleibt, aber es war ein Anfang.

98 Ohne Worte

Sagen wir lieber fast ohne Worte. Die neuesten Messdaten haben mich aber vorübergehend sprachlos gemacht -mir fehlten eben diese Worte. Schau einmal genau!

Wadsak, climate.copernicus.eu

Die beige Linie stellt die Vergleichsbasis der globalen Durchschnittstemperatur von 1850 – 1900, die der IPCC festgelegt hat, dar. Von hier aus wird gemessen und in diesem Zeitraum waren schon viele Dampfmaschinen am Werk, die Kohlendioxid in die Atmosphäre bliesen. Die rote Linie stellt das heurige Jahr dar. Am 18.11.2023 überstieg die globale Durchschnittstemperatur zum ersten Mal die +2°C-Marke. Wir hätten eigentlich überhaupt nur 1,5°C erreichen sollen. Die 2°C ist schon das Tor zur Hölle. Mit Abstand hebt sich 2023 von den anderen Jahren ab. Erwähnte ich den Schiach schon?

Die gute Nachricht ist, dass es noch ein Einzelfall ist – nooooooch. Da wir keine Anstalten machen, die absoluten Emissionen zu verringern, ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir das Tor zur Hölle mit Schwung durchqueren – mit dem Auto am besten.

Diese rote Linie raubt mir die beschwichtigenden Worte. Legen wir eine Schweigesekunde ein. Schnell, eine Ablenkung muss her! Ein schönes Bild ist da genau richtig.

Pixabay, underworth

Es ist ein Wimmelbild für unsere Enkel und Urenkel. “Schatzi, wo ist das Wasser? Wo ist unser Reichtum hin?” “Opa, wieso ist da eine Brücke?”

Lass es einfach sickern. Es kommt schon noch.

COP 28 in den VAE – auch ohne Worte

Ausgerechnet in einem erdölexportierenden Wüstenstaat wird die nächste Klimakonferenz abgehalten. Ein alter Hut? Stimmt, darüber habe ich letzte Woche (97)schon gemeckert. (Bock zum Gärtner -> Ziege -> meckern = kleiner Wortwitz) Aber der schlechte Witz wird noch besser. Schau dir das Foto an. Die Realität ist oft bösartiger, als ich es je sein könnte.

Freepressjournal.in

Sommer 2022 sah es so aus. Von wegen, in der Wüste gibt es kein Wasser. Erwärmung der Meere führt zu stärkeren Regenfällen, führt zu Überschwemmungen.

thenationalnews.com

Ist doch ein Witz ohne Worte, oder?

Apropos Witz, wenn wir schon dabei sind. Wenn dir wieder ein wissenschaftsverweigernder Nichtdenker wegen eines Wetterphänomens erklären will, dass es die Klimaerwärmung gar nicht gibt, dann schicke ihm das hier:

martin.perscheid.de

Ohne Worte