50 Suppe lieber essen

Ich möchte meinen Ärger über Menschen los werden die ihre Suppe nicht essen sondern werfen. Wer hatte diese vertrottelte Idee?

Viele Menschen können mit Museen nichts anfangen, aber die können meistens auch nicht “Monet” von “Money” unterscheiden. Sei’s drum, die geschaffenen Highlights vergangener Zeiten und Kulturen müssen bewahrt werden, denn sie sind die Zeugen dafür, wie toll die Menschheit sein könnte und wie grausam und skrupellos wir waren (oder sind). Alle Exponate sind Einzelstücke! Die sind mitunter irreparabel beschädigt oder für immer verloren. Auch wenn Glas davor ist, kann die geworfene Flüssigkeit hinter das Glas kommen oder Kunstwerke, die daneben hängen, treffen.

Lebensmittel zu verschwenden, in dem man Kunstwerke bewirft, hat leider zur Folge, dass man sofort internationale Medienaufmerksamkeit bekommt. Vielleicht sollte ich ein Bild malen und es dann mit selbstgemachtem Erdäpfelpüree bewerfen? Mhh?

Ich verstehe ja die Absicht und die Verzweiflung, die sich bei manchen angestaut hat, die sich mit dem Thema Klimawandel beschäftigen. ABER Kunstwerke sind tabu, genau so wie Menschen verletzten oder töten. Das wissen inzwischen auch schon die Leute die sich auf die Straße kleben. Es war nicht zu Ende gedacht, aber der Konnex zur Klimakatastrophe war wenigstens gegeben.

Wieso verzieren sie keine parkenden Autos mit Suppe oder Tütenpüree (das kann man eh nicht essen – würg)? Der Konnex wäre da, das Auto würde nicht beschädigt, niemand würde verletzt werden – aber lästig wäre es trotzdem. [Das ist keine Empfehlung und keine Aufforderung!]

Größere Fortschritte erzielten die jungen Klimakämpfer*innen jedoch, wenn sie sich am Wahltag aufraffen könnten und jene Partei wählten, denen Klimaschutz tatsächlich ein Anliegen ist. Mit dem Kreuz kann man den Zögerern und Zauderern endlich in die Suppe spucken.

Zum Schluss noch ein Beitrag vom ZDF über dieses Thema.

Bleib cool in heißen Zeiten!

49 Tropen – ich komme

Nein doch nicht, denn die Tropen sind bei uns schon länger heimisch, jedenfalls deren Nächte. Wahrscheinlich hast du es ohnehin schon gelesen, aber ich schreibe trotzdem darüber.

In der Nacht vom 29. Oktober 2022 auf den 30. wurde am Kolomansberg in Salzburg auf 1113 m Sehhöhe eine Temperatur von 20,4 °C gemessen. Das teilte die UWZ mit. Warum weiß man das so genau? Weil eine Radarstation vom Bundesheer auf dem Bergrücken betrieben wird. So gut wie alle österreichischen Zeitungen haben über dieses Ereignis geschrieben. Ich beziehe mich auf diesen Artikel, weil die ZAMG etwas hinten nach ist mit Veröffentlichungen der schnellen Art.

Vor 30 Jahren konnte man sich ziemlich sicher sein, dass es Ende Oktober, Anfang November kalt ist und Schnee geben wird. Dieses tradierte Wissen kommt aus einer Seehöhe von 480 m. Heute ist dieses Wissen Aberglaube.

Diese eine Nacht war nur die Spitze des Eisberges. Die UWZ meldet auch, dass der Oktober 2022 der wärmste der österreichischen Messgeschichte war. Die Aufzeichnungen starteten mit dem Jahr 1767. Ein Vergleich mit den Mittelwerten von 1991 bis 2020 zeigt, dass der Oktober 2022 um 3,3 °C wärmer war. Du kannst das hier nachlesen. Die globale Erwärmung habe ich bereits im Beitrag 29 diskutiert.

Ich nehme mich einmal selbst an der Nase. Der warme Oktober war mir nicht unangenehm, aber mein persönliches Empfinden steht gegen das katastrophale große Ganze. Wie immer im Leben gibt es Gewinner und Verlierer. Das Problem dabei ist, man kennt entweder den Gewinner oder den Verlierer – nämlich sich selbst. Wenn es mir durch die globale Erwärmung besser geht, kann ich das nicht mit dem Verlierer vergleichen, den ich nicht kenne.

Den Versuch sich in die Situation eines anderen zu versetzen, der vielleicht noch weit entfernt lebt, bedarf großer Empathie und Denkleistung. Wenn beide Komponenten überall vorhanden wären, dann befänden wir uns gar nicht in der Situation der schleichenden Katastrophe.

48 Graslutscher

Der Graslutscher ist quasi ein Kollege von mir, dessen Funktion als “Simultan-Kommentator” verstanden werden kann, während ich mich als “Informations-Eichhörnchen” sehe. Aber wir beide haben das gleiche Ziel, nämlich der Bevölkerung die kommende Katastrophe und deren Abwendung klar zu machen. Seine Beiträge sind unterhaltsam und bereichernd, aber siehe selbst: dergraslutscher.de

Ich merke gerade, das ich doch noch nicht so fit bin, wie ich glaubte. Ein grippaler Infekt hat mich mehr liegend als stehend werden lassen. (hust, hust)

Meiner Meinung hat das BMK etwas fast richtig gemacht, aber leider nur fast. Sie haben ein Dashboard bereitgestellt, welches einige interessante Daten anzeigt, wie zB Gasverbrauch (+ Vergleich zum Vorjahr), Stromverbrauch (+ Vergleich zum Vorjahr), Gas- und Strompreise, Speicherstand Gas etc. ABER es fehlen für mich der Verbrauch und der Vergleich von Benzin, Diesel und Heizöl, der Vergleich zum vorgegebenen Klimaziel etc. Da geht noch mehr! Sieh selbst: energie.gv.at

Ich leg’ mich wieder nieder.

47 Eutrophierung

Die Eutrophierung ist das Einbringen von Nährstoffen in Gewässer. Das kann zum Kippen eines Sees führen oder zur Entstehung von Todeszonen im Meer. Etwas ausführlicher habe ich das auf der Seite “Wasser” erklärt.

Auf der Seite “Dokus” findest du noch ein Interview mit Stefan Rahmstorf und eine kurze Doku zum Thema Klimaskeptiker von Harald Lesch.

Wenn du alle neuen Buchstaben gelesen und alle neuen Videos geschaut hast, dann ist eh schon wieder der nächste Montag da.

46 Virtuelles Wasser

Was es nicht alles gibt?! Tatsächlich ist virtuelles Wasser jenes, welches bei der Herstellung eines Produktes anfällt. Zum Beispiel braucht man für 1 Blatt Papier A4 rund 10 l, für ein popeliges Baumwolle-T-Shirt 2.500 egal wie gut oder schlecht die Qualität ist.

Mehr Beispiele findest du auf der Seite “Wasser“, welche ich mit diesem Thema erweitert habe. Zusätzlich ist auch der Wasserverbrauch pro Kopf und Staat bei Trinkwasser ergänzt worden.

Wer genau schaut, findet auch noch ein paar sehenswerte Links ganz unten.

Übrigens die grünen Links sind zum Benutzen da 😉

Wenn du nicht suchen möchtest, kannst du auch hier klicken:

Fast Fashion
Altkleider-Müllberge
Aral-See

45 Die Ozeane sind groß

So groß sind die Ozeane nun doch nicht, da die Menschheit diesen riesigen Lebensraum ebenso verändert hat, wie Land und Atmosphäre. Oder war es nur der Mann mit Kapitänsmütze, weißem Bart ,namens Käp’ten I**o, der mit seinem pittoresken Boot Fischstäbchen angelt?

Es wird nur das angeboten, was auch gekauft wird. Also lass den TK-Fisch im Regal!

Wie schlecht es um den Lebensraum Meer steht kannst du auf meiner Seite “Wasser” nachlesen oder hier:

Seit einigen Jahren gibt es regelmäßig einen Report zum Zustand der Ozeane: World Ocean Review.

Nimm dir die Zeit!

43 Montag hab’ i’ g’sagt!

Aber wenn du schon da bist, kannst du dir eine schöne Zukunftsvision zu Gemüte führen. Eine sicherere Version eines Atomreaktors, welcher mit Thorium betrieben wird.

Bitte nicht gleich abwinken. Die heute verwendeten Druck- und Siedewasserreaktoren sind nur deshalb so beliebt, weil die Entwicklungskosten in den 50er und 60er Jahren ausgegeben wurden. UND weil sie Plutonium für Atombomben erzeugen. Ein guter Grund für Staaten und deren alpha-äffischen Lenkern. Wer in elitären Gruppe mitspielen will, braucht einen großen … Atombombenpool. Außerdem wollte das Militär kleine Reaktoren für U-Boote. Das Militär bezahlte und bekam die, auf das Militär zugeschnittene, Entwicklung. Das war natürlich ein Wettbewerbsnachteil für Wissenschaftler mit pazifistischeren Ideen.

Seit den 50er Jahren wird auch über Thorium-Reaktoren nachgedacht. Der radioaktive Brennstoff wird in flüssigem Salz gelöst und dann startet man eine Kettenreaktion, bei dem viel Wärme entsteht. Du kennst das, Wärme -> Dampf -> Turbine -> Generator ->Strom. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Reaktoren kann man die Kettenreaktion leichter hinunterfahren, denn das Salz härtet dann wieder aus und schließt die radioaktiven Produkte wieder ein. Am besten du schaust dir diese Doku zu den Infos an: Thorium – Atomkraft ohne Risiko? auf Netflix

Ein interessanter Ansatz wird von Emerald Horizon aus Graz verfolgt. Für die Zündung des Thoriums benutzte man bisher wieder Uran, ABER dieses Unternehmen startet die Kettenreaktion mit Neutronen aus einem Teilchenbeschleuniger. Diese Technik wird in der Medizin und in der Wissenschaft verwendet. Möglicherweise gibt es diese Doku auch auf Amazon und anderen, aber das habe ich nicht überprüft.

Atomenergie ist nicht per se schlecht, aber es gibt gravierende Nachteile. Ich hoffe, das dieses Konzept weiter verfolgt wird und alle Schwierigkeiten gemeistert werden. Natürlich ist alles nicht so einfach wie es ein Blogger darstellen möchte. Es gab und gibt verschiedenste Probleme bei dem Konzept, aber wir haben wieder mehr Wissen angesammelt und bessere Werkzeuge erdacht. Vermutlich wird ein Flüssigsalzreaktor schneller umsetzbar sein als Kernfusion, welche jedes Jahrzehnt noch 50 Jahre von der Marktreife entfernt scheint. Ob es besser gewesen wäre statt den Entwicklungskosten Photovoltaikanlagen oder ähnliches zu finanzieren, weiß man leider erst hinterher.

Wenn du möchtest, habe ich noch einen Artikel aus dem Standard darüber.

42 Dies, das und Coffee to stay

Beginnen wir mit “dies”. Auch wenn meine Handvoll Leser immer total ausgehungert auf Freitag warten, weil an diesem Wochentag bisher mein Betrag erschien, so muss ich ihnen sagen, dass es ab jetzt der Montag werden wird.

Weiter mit “das”. Ich arbeite im Moment an der Infoseite über Wasser. Es gestaltet sich wie üblich schwieriger als erwartet. Ich denke aber, dass die Zusammenfassung über unser Lebenselixier die Arbeit wert sein wird. Hab noch Geduld, ich werde es posten, wenn die Seite öffentlich ist.

Kommen wir zu “Coffee to stay”. Da um Kaffee ein irrsinniger, hohler Aufwand betrieben wird, ist es an der Zeit, auch etwas dazu zu sagen. Ich mag Kaffee und auch die Version aus Italien – aber vor alle dort. Ein Kaffee ohne Creme ist inzwischen undenkbar, was dazu geführt hat, dass eine Wiener Melange hauptsächlich aus gefärbten Milchschaum besteht. Ich suche immer den Kaffee aber … finde ihn nicht. Dafür ist das Schaumhäferl aber sehr teuer.

Ich meckere weiter. Was mir irrsinnig auf die Nerven geht, sind die U-Bahn-Fahrgäste mit Coffe-to-go in der Hand, oft auch ohne Deckel. Vor meinem geistigen Auge sehe ich in Zeitlupe wie der Zug bremst und wie sich die heiße, braune Flüssigkeit über mein Hemd ergießt. Von “‘tschuldigung” habe ich nichts. Außerdem ist die Verwendung von Plastikdeckel und mehr oder weniger abbaubaren Kaffeebecher ohnehin ein Umweltdesaster. Trink deinen Kaffee zu Hause oder im Kaffeehaus!

Und jetzt zu den Kaffeemaschinen die mehr Funktionen haben als mein Taschenrechner. Wozu? Ich verlinke dir mein zukünftiges Gegenmodell zu dem Gschisti-gschasti: https://de.rok.coffee/espressogc

Dichtung wechseln und gut ist. Die vererbt man vermutlich seinen Urenkeln, falls es dann noch Kaffee zu kaufen gibt.

41 Werte im Wandel

Ich bin wieder einmal gestolpert – nämlich über eine weltweite Langzeitstudie, inwiefern sich die Werte auf zwei Skalen reduziert wandeln: die “Inglehart-Welzel World Cultural Map”. Der Präsident der “World Wide Survey Association” ist Univ-Doz. Dr. Christan Härpfer von der Uni Wien (Politikwissenschaften).

Ich schicke noch einmal voraus, dass ich mir nicht anmaße ein Wissenschaftler zu sein. Wenn ich mich nicht irre sind die Skalen folgendermaßen zu interpretieren:

Traditional values versus Secular-rational values
Grob gesprochen stehen die traditionellen Werte für Religion, Autorität, Nationalstolz und Familienbindung. Scheidung, Abtreibung und Selbstmord werden abgelehnt.
Säkulare-rationale Werte beschreiben eher das Gegenteil. Scheidung, Abtreibung und Selbstmord wird eher akzeptiert. Religion, Autorität und Nationalstolz sind weniger wichtig.

Survival values versus Self-expression values
Das Überleben steht im Vordergrund und damit geht auch wenig Vertrauen, wenig Toleranz und eine Zentrierung auf die eigene Ethnie einher.
Menschen mit “Selbstdarstellungswerten”, vielleicht besser “Selbstverwirklichungswerten” ist der Klimaschutz sehr wichtig, haben mehr Toleranz gegenüber Fremden und Homosexuellen, und möchten bei politischen Entscheidungen mitsprechen. (Erinnert mich auch an die Bedürfnispyramide von Maslow.)

Schauen wir uns die Karte für 2022 einmal an.

Der Link führt zu einer vergrößerten Ansicht

Persönlich finde ich die Position von Quatar und Japan interessant. Ich hätte weder geglaubt, dass es den Bewohnern von Quatar so schlecht geht, noch hätte ich gedacht, dass es den Japanern gar nicht mal so gut geht. Aber Wissen und Einbildung sind zwei Paar Schuhe.

Mir fällt natürlich wieder Herr Prof. Rosling ein, von dem ich im Artikel 40 geschrieben habe. Er sagt ja, je besser es den Menschen wirtschaftlich geht und je gebildeter sie sind, desto niedriger wir die Geburtenrate. Und das schöne dabei ist, er hat es in dem Video auch zeigen können.

Die “World Wide Value Association” hat auch ein Video auf YouTube gestellt, bei dem man die Wanderbewegungen der Werte verfolgen kann. Aufgefallen ist mir dabei Russland, welches sich über die Jahrzehnte hin nach unten zu den traditionellen Werte hinbewegt. Sie waren also in Summe schon mal toleranter. Österreich ist ein Fels in der Brandung und bewegt sich gar nicht – und so kommt es mir auch vor. Aber besser keine Änderung als abwärts.

Auf der Diagonale nach oben sollst du wandern, oh Erdenbürger*in!