152 Auto

Auto ist vielleicht das häufigste Wort von kleinen Kindern nach Mama. Das behaupte ich hier und jetzt. Das liegt wahrscheinlich daran, dass dieses Wort so oft fällt und das Auto in Österreich so einen hohen Stellenwert hat. Unlängst bin ich in dem Buch, “Männer, die die Welt verbrennen”, über den Begriff “Petromaskulinität” gestolpert.

Ich musste herzlich lachen, weil mir sofort ein Dutzend junge Männer, mit denen ich beruflich zu tun hatte, einfielen, auf welche die Beschreibung passte. Mit einem Auto werde ich ernst genommen, meine Muskeln schwellen auf 200 Pferdestärken an, ich mache laute Geräusche, jeder nimmt mich wahr, Frauen schauen mich an und ich habe einen riesigen P..is. In einem Dokumentarfilm sah ich folgendes: Ein Schimpansenmännchen schlägt mit einem Gegenstand auf Bäume, lustigerweise war es ein gefundener Benzinkanister. Das verursachte laute Geräusche und dadurch wirkte er mächtiger als er in Wirklichkeit war. Diese Verhaltensweise ist für mich zu 100% auf das humane Männchen übertragbar.

Die Idee, dass jeder Mensch zu jeder Zeit mit dem Auto hinfahren kann, wohin er will, ist wunderbar. Zuerst konnten das nur gut betuchte Menschen, heute hat fast jeder ein Auto und wir sind viel mehr Menschen als um 1900. Um den Gedankengang zu demonstrieren habe ich hier ein eher unscharfes Bild, jedoch ist unterhalb der Link zum Video. Es zeigt Los Angeles zu Thanks Giving 2024.

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foxla.com/traffic über X

Wenn das nur E-Autos wären, dann stünden die Leute trotzdem im Stau. Daher muss es in Ballungszentren gut funktionierende Öffis (ÖPNV) geben. Auch ich wünsche mir weniger Geruchsbelästigung, höflichere Menschen, keinen Abfall und keine offene Getränkedosen um 6 Uhr morgens.

ABER diese Zustände sind veränderbar, wenn wir das wollen. Das ist so eine Erziehungssache. Wenn mir eine Verhaltensweise absolut gegen den Strich geht, dann spreche ich die Verursacher ganz nett und vor allem NICHT aggressiv an. Hat bis jetzt wunderbar funktioniert. Anschnauzen ist keine gute Idee, nett sein schon.

In London war ich erstaunt, dass die Menschen in den U-Bahnen so gesittet und wohlriechend waren. Es gab nur einen Hinweis: Man solle Fächer nicht benutzen. Diese Briten ts ts ts. Ich hoffe sie finden wieder in die EU zurück.

Ein Auto hat auch etwas mit Lebensabschnitten zu tun. Im Sommer war ich in einem Museum und da stand das erste Auto meiner Eltern, an das ich mich erinnern konnte. Man darf es ruhig K.I.T.T. nennen, denn die Karosserie des Peugeot 404 bestand zum Schluss hauptsächlich aus Glasfaserflecken und Kitt. Natürlich habe ich den Führerschein gemacht und durfte mit dem Familienauto fahren. Als Landkind haben sich plötzlich ganz neue Möglichkeiten erschlossen. Später in Wien war ich froh, dass ich verantwortungslos mit der U-Bahn fahren kann. Und das mache ich noch heute (grins).

Das Thema Auto habe ich schon öfter aufgegriffen: 8 und Rettungsplan, den du auch im Menü findest.

Das Fahrzeug, das eigentlich ein Stehzeug ist, weil es typischerweise 23h am Tag herumsteht. (zwinker)

Auto brumm brumm quietsch krach. Eine Geschichte in fünf Worten.

151 Am Limit

Am Limit, so der von mir gekürzte Titel des Kurier-Artikels vom 24.11.2024. Ich bin auf diesen Artikel gestoßen und war vor allem von der Übersichtlichkeit begeistert. Alles in einer Grafik. Natürlich dachte ich mir, dass du diese Informationen auch haben möchtest. Einen besseren Überblick wirst du im Moment nicht finden. Der Text ist von Bernhard Gaul und die Grafik, die mich besonders begeistert, ist von Manuela Ebner. Quelle: PIK, Johan Rockström.

Kurier, 24.11.2024 Bernhard Gaul und Manuela Ebner

Wer die Quelle in Englisch lesen möchte: PIK, Rockström

Die Wissenschaftler des PIK haben auch ein Video über Kipppunkte (Tippingpoints) gemacht. Vielleicht wird dann klarer, was das alles bedeutet.

Extreme Weather Repot vom 14. November 2024

Die Natur ist am Limit!

150 YELLOW DOT

Yellow heißt übersetzt, wie jeder weiß, gelb und dot ist der Punkt. Ich hätte auch die deutschen Bezeichnungen in der Überschrift verwenden können, aber es geht um SEO, wie nicht jeder weiß.

Jetzt muss einmal etwas raus (großer Seufzer). Ich bin ein großer Fan von Satire, schwarzem Humor und Karikaturen (Pammesberger, Haderer). So, jetzt ist mir leichter. Mit diesen Kommunikationsmitteln wird die Oberfläche abgekratzt und das wahre Wesen einer Sache kommt zum Vorschein. Verdeutlichung: Wenn sich ein Mörder unterschiedlicher Verkleidungen bedient, so bleibt er unter der Oberfläche immer noch der gleiche Verbrecher. Durch einen veränderten Blickwinkel oder einen anderen Kontext, kann man dem Publikum einen Spiegel vorhalten und es bemerkt sein eigenes, mitunter seltsames, Verhalten, welches vorher als “total normal” gegolten hat.

YELLOW DOT STUDIOS machen das sehr gut und ich gebe dir zwei Beispiele dafür. Kommt nicht von ungefähr, denn es steckt Adam McKay dahinter, der für Don’t Look up und The Big Short verantwortlich ist. Ich habe beide Filme gesehen und beide sind spitze.

Das war der Teil, der lustig und traurig zugleich ist. Jetzt kommen wir zum nur traurigen.

Der Extreme Weather Report vom 14.11.2024 – diesmal, warum auch immer, auf Instagram. Du kannst ihn ohne Account auch anschauen – ist kein Problem. Ich sage nur: “Spain, again”

Nutzloses Wissen zum Abschluss: Yellow dot bezieht sich auf die Sonne. Der blaue Punkt im Logo ist die Erde – aber das wusstest du schon. Damit habe ich oft genug YELLOW geschrieben und der SEO-Algorithmus ist zufrieden – und ich auch, denn letztes Monat hatte ich über 1000 Aufrufe! Yippie!

149 Zeit

Zeit ist etwas, von dem viele Menschen glauben, dass sie es nicht haben. Das mag individuell zutreffen oder auch nicht. Zeitmangel ist meist hausgemacht. Aber ich möchte niemanden zu nahe treten.

Die Zeit meint es derzeit nicht gut mit der menschlichen Zivilisation. Mit der Wahl von Donald Trump tickt die Doomsday Clock vermutlich schneller. Ich sage nur: “Drill, Baby, drill!”. Füttert man Copilot mit dem Prompt: “Schnell vergehende Zeit, die zur Apokalypse führt”, denkt sich die KI dieses Bild aus. Nicht schlecht, finde ich.

Copilot et moi

Man könnte entgegnen, dass der Prompt übertrieben sei. Da kann ich nur antworten: “Das hoffe ich, aber …” Schauen wir uns dieses aber einmal an.

Copernicus; 2024 (vorläufig) im Vergleich zu 1850 – 1900

Im Jahr 2024 wird das 1,5-Grad-Ziel deutlich überschritten. Diese Grenze hätten wir nie überschreiten dürfen, aber die Mehrheit der Menschen schert sich nicht darum – noch nicht. Dummerweise nähern wir uns schnell 2 Grad C und mehr. Bald sind wir nur noch Passagiere. Jetzt könnten wir noch gegensteuern.

Dies wurde soeben von Rockström et al. in Nature veröffentlicht. Einfach dem Link folgen. Im Moment sind wir eher bei “business as usual”, deshalb ist es wichtig, die Klimaziele zu erreichen – in jedem Land.

pik-potsdam.de

Und wie sieht es in Österreich aus? Nicht so gut. Wenn du die globale Temperatur für 2024 mit der Temperatur in Österreich vergleichst, siehst du, dass es bei uns schon doppelt so heiß ist. Nicht gut!

geosphere

Tick, tack, tick, tack – die Zeit läuft ab.

148 Überschwemmung

Wenn ich schreibe, dass es eine Überschwemmung gab, dann stimmt das einfach nicht mehr. Es waren mehrere Überschwemmungen gleichzeitig. Jeder, der ein bisschen Hirn und keinen Aluhut aufhat, der müsste langsam merken, dass da etwas anders ist als früher. Wenn jetzt jemand sagt, früher hat es auch geregnet, dann … . (Ich schreibe es lieber nicht.) Da Bilder manchmal mehr als tausend Worte sagen, bitte sehr.

Copilot et moi

Es sollte immer klarer werden, dass diese Taktik einfach nicht aufgeht, sondern zu einem bösen Ende führt.

Eigentlich müsste ich gar nichts mehr schreiben, weil ich alles Wichtige bereits geschrieben habe. Du findest es unter Info-Point im Menü oben rechts.

Das spanische Königspaar besuchte die Gegend von Valencia nach der extremen Überschwemmung. Nein, die Untertanen haben nicht gejubelt, sondern haben sie mit Schlamm beworfen. So hatten sie sich das vermutlich nicht vorgestellt. Es gab 217 Todesopfer (vermutlich werden es noch mehr) und es gibt neue Unwetterwarnungen. Früher hat es auch schon geregnet … .

Wenn du noch nicht genug hast, dann habe ich weitere Überschwemmungen und Nachrichten für dich: Bericht von Yellow Dot Studios.

Frag dich selbst, wie lange die Versicherungen, die einzelnen Staaten und die EU bereit sind, für die Schäden aufzukommen! Wenn sie es nicht mehr tun, bleiben Ruinen, leerstehende Dörfer, Städte – ganze Landstriche zurück. Welche sozialen Verwerfungen sind damit verbunden?

Und noch eine Frage: Zahlen die Öl- und Gaskonzerne für die Schäden? Aber leider geht deren Strategie auf. Die COP16 ist ohne Einigung über die Finanzierung beendet worden.

Wir müssen weg von fossilen Energieträgern und sie durch erneuerbare Energien ersetzen. Da gibt es keinen Spielraum. Und wir können das, auch wenn Konservative und Rechte das Gegenteil behaupten.

147 Verbrennung

Verbrennung – ein Konzept, welches wir bereits in der Steinzeit angewendet haben. Es hat uns gute Dienste geleistet: Schutz vor Kälte und gefährlichen Tieren, Zubereitung von Speisen und war sozialer Mittelpunkt. Vielleicht können wir uns deshalb so schwer lösen. Ein Feuer im Ofen ist schön und behaglich. So nützlich die Verbrennung für uns Menschen auch war – jetzt verkehrt sie sich ins Gegenteil.

Deutschland und Österreich sind Autoländer. Sagen die jeweiligen konservativen Politiker. Es ist richtig, dass unsere Wirtschaft sehr stark mit der deutschen Automobilindustrie verflochten ist. Wir haben einige Zulieferer und in Graz gibt es einen Autocluster, wo tatsächlich Fahrzeuge produziert werden. Aber man muss sich auch bewusst sein, dass die Automobilindustrie das Herz der deutschen Wirtschaft ist. Wenn das Herz stehen bleibt, kommt es zum Kollaps. Ich weiß, ich klinge jetzt wie ein Abgesandter der WKO, aber ohne funktionierende Wirtschaft gibt es auch keine Transformation von Öl/Gas zu erneuerbaren Energien. Und eine Wirtschaftskrise im großen Stil will sicher niemand.

Die EU beschloss 2023 das Ende des Verbrennungsmotors für PKW ab 2035. Eine Welle von Fehlinformationen und Wehklagen der Industrie brach über die Gesellschaft herein. Die E-Autos wurden schlecht geredet und die Verbrenner in den Himmel gehoben. Die Automobilindustrie wird in sich zusammenbrechen, wenn sie nur noch Elektroautos baut …

Ein Jahr später ist das eingetreten, wovor NICHT gewarnt wurde. Der deutschen Autoindustrie geht es schlecht, weil sie ihre Verbrenner nicht mehr in China verkaufen kann. Natürlich kaufen die Chinesen lieber Elektroautos aus China, so wie die Deutschen Autos aus Deutschland kaufen. Da haben sich die Manager verkalkuliert. Das sage nicht nur ich. Ein ehemaliger VW-Vorstand hat das selbst in einer spannenden Diskussionsrunde im Fernsehen gesagt:

ZDF Markus Lanz: Talk vom 24.10.2024

Die europäische Hybris ist nach wie vor phänomenal. Zuerst haben wir ausgelagert, um Kosten zu sparen, und auf die ungebildete Gesellschaft herabgeblickt. Dann hat China gelernt, wie Technologie und Produktion funktionieren, und angefangen, alles selbst herzustellen. Jetzt ist China dabei, uns zu überholen und zieht auch an den USA vorbei. Der Blick von oben kommt jetzt aus Asien. Die Nachwirkungen des Kolonialismus holen uns wieder ein, denn nichts ist vergessen. Denke zum Beispiel an die Opiumkriege. Großbritannien hat Opium aus ihrer Kolonie Afghanistan nach China exportiert. Das machtlose Kaiserhaus wollte das verhindern, darum kam es zum Krieg. Europa als übermächtiger Drogenbaron ist ungewohnt. Die Auswirkungen waren verheerend und das Bild des Opium rauchenden Kulis, wird nur zu gern in Filmen und Serien verwendet. Würdest du das vergessen, wenn man das mit uns gemacht hätte? Ich glaube nicht.

Copilot et moi

Warum Politiker:innen und Chefetagen so Verbrenner fixiert sind, hängt vermutlich mit der extrem gut funktionierenden Lobbyarbeit der Ölkonzerne zusammen, über die wir schon öfter gesprochen haben. Im Moment lese ich wieder ein Buch, das mich fuchsteuefelswild macht.

Buchcover, Ullstein

Ich zitiere daraus:

Auf dieser Basis kam er [Aviel Verbruggen] zu dem Ergebnis, dass die Summe, die seit 1970 mit Öl und Gas pro Jahr im Durchschnitt verdient wurde, inflationsbereinigt etwa eine Billion US-Dollar betrug. Das entsprich etwa drei Milliarden pro Tag […] Gewinn – nicht Umsatz. Jeden Tag, sieben Tage die Woche, seit über 50 Jahren.

Das ist kein Text aus einem Verschwörungskanal, sondern die Daten stammen aus dem “International Journal of Sustainable Energy Planning and Management, Vol 36, 2022”. Die veröffentlichten Artikel dieser Fachzeitschrift sind peer-reviewed.

Die Gewinne werden internalisiert, die Schäden aber externalisiert. Normalerweise müsste der Verursacher für den Schaden aufkommen. Das passiert aber nicht. Der Katastrophenfond wird nicht von der Erdölindustrie befüllt, sondern von uns Steuerzahler:innen. Wer so hohe Gewinne hat, so große Schäden anrichtet, so viel Geld für globale Lobbyarbeit ausgibt, kann auch für die Schäden aufkommen. Bitte nicht vergessen, die Erdöl- und Gasfelder sind die größten Kohlendioxid-Emitenten überhaupt. Da rede ich nicht von den Abgasen des Mopeds vom Nachbarn. Verklagen, verklagen und noch mal verklagen. Die Öl- und Gasindustrie muss endlich zur Verantwortung gezogen werden. In den Niederlanden hat Shell schon eine Klage verloren (gerade in Berufung). Es ist David gegen Goliath. Die Budgets der NGOs sind Peanuts im Vergleich zur Ölindustrie. Aber wir wissen wie es damals ausgegangen ist.

Ich kann dir nur empfehlen, selbst Bücher zum Thema “Klimaerhitzung”zu lesen. Oder schau dir zumindest Dokus an. Du findest hier eine Auswahl.

Kontrollierte Verbrennung hat eine mysthische Seite, ist aber nicht mehr zeitgerecht.

146 Chaos

Chaos bedeutet, dass etwas unvorhersehbar ist. Manche haben schon lange darüber gewitzelt, dass der Wetterbericht nicht stimmt. Kein Wunder, denn Wetter ist grundsätzlich ein chaotisches System. Allerdings hat es sich über die Jahrtausende vorhersehbar eingespielt. Es haben sich auf dem Planeten dauerhafte Winde (z.B. Jetstream) oder Strömungen (z.B. Golfstrom) herausgebildet, die Einfluss auf das lokale Wetter haben. So weit so wunderbar. Die Landwirt:innen dieser Welt wissen, wann sie ihre Saat ausbringen müssen, worauf sie achten müssen und wann sie ernten können. Das hat 10.000 Jahre funktioniert und dann wurde die Industrie vorangetrieben, mit all ihren Errungenschaften und natürlich auch ihren Nachteilen: fossile Brennstoffe. Vor gut 200 Jahren (Dampfmaschine) fing es an und in den letzten 100 (Automobil) haben wir das gut eingespielte chaotische System in Gefahr gebracht. Eigentlich ist das Wetter nicht in Gefahr, sondern wir Menschen.

Copilot et moi

Ich bat Copilot ein Bild von Chaos mit Natur und Menschen zu machen. Die KI hat sich glatt geweigert, weil es gegen die Richtlinien verstößt. Es kann uns quasi solche Grauslichkeiten nicht antun. Da geht mir wieder da Schiach an. Oben siehst du das Bild “Chaos” von Copilot und mir. Auch schon schön schiach.

Ich bin ein wisschenschaftsaffiner Mensch und halte nichts von Aberglauben wie Esoterik. Da du meinen Blog schon länger liest, so hoffe ich, weißt du, wie Wissenschaft funktioniert und was die Zeitschrift “Nature” für eine Bedeutung hat. Wenn nicht, dann schau bitte hier nach: 55. Jedenfalls bin ich über den Blogeintrag von “scientistsforfuture” gestolpert, der mich heiß und kalt erschauern ließ:

Klima Overshoot: Gibt es ein Zurück nach 1,5 Grad Celsius?

Ich erlaube mir daraus zu zitieren:

400 Gigatonnen CO2 enthalten 109 Gigatonnen Kohlenstoff, das ist fast ein Sechstel des derzeit in den Wäldern der Erde gespeicherten Kohlenstoffs. Die Wälder, die diesen Kohlenstoff ab 2050 aufnehmen sollen, müssten jetzt gepflanzt werden, weil nur reife Wälder die erforderliche Aufnahmekapazität haben. Tatsächlich verlieren wir aber derzeit jährlich 0,33 Prozent unserer Wälder.

Darüber hinaus erhöhen höhere Temperaturen  –  selbst für kurze Zeit  –  das Risiko von Kipppunkten, die das Erdsystem oder Teile davon in einen völlig neuen Zustand versetzen könnten. Zu dieser Schlussfolgerung gelangen Annika Högner vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Tessa Möller vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse in Laxenburg, Österreich (T. Möller et al. Nature Commun. 15 , 6192; 2024) in einer im August veröffentlichten Studie.

 Leitartikel in der Zeitschrift Nature: Neue Forschungsergebnisse kommen zu dem Ergebnis, dass einige Erdsysteme wahrscheinlich nicht in ihr vorheriges Gleichgewicht zurückgeführt werden können, selbst wenn man davon ausgeht, dass die Entfernung des überschüssigen CO2 machbar ist.

Es gibt noch mehr Infos, aber ich halte es da wie die KI – ich kann dir nicht alles zumuten. Aber es wird sicher alles auf der momentan stattfindenden Klimakonferenz COP16 in Kolumbien besprochen werden.

Wer den von Menschen gemachten Klimawandel bestreitet, wie dieses Schwammerl, das ins Parlament einziehen wird …

Copilot & moi

… der kann nach Bologna ziehen. Eine schöne Stadt, die ich schon besucht habe, aber sie ist schon wieder überschwemmt, das 4. Mal in 1,5 Jahren (Manuel Oberhuber). Irgendwann werden die Wiedererrichtungskosten sehr viel höher sein, als die Investitionskosten, die das verhindert und Rendite abgeworfen hätten. Dieser nicht vorhandene Gedankengang unserer Politiker:innen der großen Parteien erzeugt Chaos in meinem Kopf. Ich verstehe das nicht.

Zum Abschluss noch ein Reißer, Verzeihung, ein reißender Fluss. Die Zusammenfassung von Yellow Dot Studios vom 17.10.2024, die 700 Liter pro Quadratmeter in 48h in Frankreich und Bologna sind da noch nicht dabei.

145 Schwammerl

Schwammerl sind ja etwas Schönes. Im Wald und auf der Wiese findet man die hübschesten Exemplare. Leider sind nicht alle genießbar, aber dazu später mehr.

Über das Pilzseminar habe ich schon in 144 berichtet. Juan Martinez, der Pilzexperte, hat auch einen Instagram-Account, den ich hier liebend gerne verlinke:

derpilzator

Er sprach davon, dass es wahrscheinlich bis zu 10.000.0000 verschiedene Arten gibt, die man manchmal nur anhand der DNA unterscheiden kann, weil sie unterirdisch leben und für das Auge gleich aussehen. Wir wissen so vieles nicht über unseren Heimatplaneten, sei es unter der Erdoberfläche oder in der Tiefsee.

Wer mehr über die Schwammerl wissen möchte, kann sich auch bei Juans Pilz-Partner informieren. Sie machen auch YouTube-Videos und haben eine Website:

pilzvergnuegt.com

Wie bereits erwähnt gibt es schöne Schwammerl, die leider auch schön giftig sind.

moi; Giftpilze – nicht essen!

Manche Pilze leben in Symbiose mit Bäumen und geben Mineralien ab, die sie aus dem Boden lösen, im Gegenzug erhalten sie Zucker. Andere leben als Parasiten und geben nichts zurück, und schließlich gibt es noch die Destruenten. Sie zersetzen totes Holz und führen es dem Lebenskreislauf wieder zu. Die Natur hat eine 100%ige Kreislaufwirtschaft entwickelt, nichts bleibt übrig, nichts wird verschwendet. Hätten wir doch solche Verfahren auch für unsere Produkte. Dann bräuchten wir keine Mülldeponie, es gäbe kein Mikroplastik, kein Garbage-Patch

moi

Das kleine Fass hat als Dekoration ausgedient. Feuchtigkeit, Bakterien und weißliche Pilze haben den Deckel zum Einsturz gebracht. Spannend finde ich aber, dass unter dem Fass eine Menge Asseln leben – Dekoration für die einen, Lebensraum für die anderen.

Das Parlament wurde vor kurzem renoviert, aber die Gerüchte reißen nicht ab, das neue Schwammerln dort einziehen und alles kaputt machen wollen – genau so wie bei dem alten Fass. Zuerst sieht man sie nicht, aber wenn sie da sind ist es fast zu spät. Man hat so gar die Spezies dieser Schwammerl bestimmen können. Es ist der giftige, blaue Dümmling.

Copilot et moi

Bleib stark!

144 Pilze

Pilze sind heute die gute Nachricht, aber die kommt erst am Ende des Textes. Vorher müssen wir leider noch immer über Erdöl sprechen.

1 giftiger, einige ungenießbare und ein paar essbare Pilze

Apropos, zu Beginn des 20. Jahrhunderts schossen Bohrtürme wie Pilze aus dem Boden, sie pumpen seither flüssige Kohlenstoffverbindungen aus dem Boden und die beteiligten Menschen verdienen sich dabei eine goldene Nase. Ist bei der OMV auch nicht anders, habe ich mir sagen lassen. Aber es geht hier nicht um eine Neiddebatte, sondern um die Erkenntnis. Wenn es ein Geschäft gibt, mit dem Menschen sehr, SEHR viel Geld verdienen können, dann werden sie diese Einkommensquelle mit allen Mitteln verteidigen. Nur Österreich allein hat im Jahr 2022 € 9.800.000.000,- für Erdöl und € 7.800.000.000,- für Erdgas ausgegeben. (energyagency.at) Diese Wertschöpfung hätte ich lieber im eigenen Land.

Lasse dir zur Verdeutlichung die Zahlen, die Greenpeace zusammengestellt hat, auf dem Kleinhirn zergehen. (Pssst! Frontalcortex wäre besser)

Stop drilling, start paying (Soviel Geld können wir uns gar nicht vorstellen. X-Link)

Und weil es so eindrucksvoll war, ein anderer Zugang zu dem Thema.

Greenpeace und Lego “Awesome” (YouTube) Das Video ist mehr als gelungen und kommt ohne Zahlen aus.

Und dann hätten wir noch die BBC, welche die MISINFORMATION-Strategy der Erdölunternehmen unter die Lupe nimmt.

Links zum BBC-Artikel oder einfacher Reschke-TV auf 79.

siehe Bild links oben

Was diese allegorischen Figuren so anrichten, kann man sich ansehen. Yellow Dot Studios gleichen den Mangel an Infos in den Medien ein wenig aus. Das Hochwasser in Niederösterreich war schlimm, aber mitnichten ein Einzelereignis.

Die Zusammenfassung einer Woche vom 3. Oktober 2024. Bosnien-Herzegowina ist da noch gar nicht dabei. Don’t look up!

Das war jetzt harter Tobak und darum wird es Zeit für etwas Entspannung: Pilze

Am Samstag habe ich über die VHS-Traiskirchen ein Pilz-Seminar besucht. Der Seminarleiter war Juan Martinez, ein Biologe. Seine Begeisterung für diese Lebewesen hat er innerhalb weniger Minuten weitergeben können. Fussballerisch ausgedrückt: Ich war enthusiasmiert. Wir sind dann noch gemeinsam in den Wald gefahren und haben nach diesen Wunderwerken gesucht. Durch den vielen Regen der letzten Tage gibt es jetzt erstaunlich viele Pilze – Glück im Unglück. Während ich hier schreibe, verdaue ich gerade panierte Parasol-Kappen. Yummi! Aber hüte dich vor Unwissenheit! Die Miniversion des Riesenschirmlings kann tödlich sein. Wenn du Pilze suchst und erntest, dann solltest du dich auskennen. Juan bietet an verschiedensten Orten Seminare an. Demnächst sollte ich noch mehr Infos bekommen. Bleib dran!

Pilze schmecken gut, haben aber auch schon die Geschichte beeinflusst: siehe Kaiser Claudius. Wenn dich gerade diese Epoche interessiert, dann schau dir diese Serie an: Ich, Kaiser und Gott. (auch Stream oder DVD) Alt, aber gut!

Falls du lieber auf der Couch bleibst, und keine Pilze suchen möchtest, dann hätte ich noch eine geistreiche Mockentary von Christoph Schwarz für dich: Sparschwein.

143 Scheiße

Scheiße war der Ausdruck, den ich unisono gehört habe, nachdem die erste Hochrechnung präsentiert wurde. Er kam auch aus meinem Munde.

derstandard.at

Ich bemerke, wie ich auf dieses bunte Bild starre, es nicht fassen kann und meine Fantasie Blüten treibt. Es sind keine schönen. Die FPÖ nimmt Klimaschutzmaßnahmen zurück, setzt wieder auf Gas aus Russland, das Heartlandinstitut (142) reibt sich die Hände. Die Funktionäre greifen in öffentliche Geldtöpfe, Gruppen der Gesellschaft werden zu Sündenböcken abgestempelt … Scheiße! Das hatten wir doch alles schon einmal.

Meine Fantasieglaskugel sagt folgendes voraus: Eine Koalition FPÖ/ÖVP, aber statt ohne Kickl ohne Nehammer, man will ja schließlich im Machtzentrum bleiben. Danach werden ORF und die seriösen Printmedien attackiert. Deja vu?

Ich habe schon einige ÖVP/FPÖ Koalitionen erlebt. Die sind bis jetzt immer mit Skandalen explodiert. Der Finanzminister der ersten, die ich in Erinnerung habe, muss immer noch vor Gericht. Obwohl ich noch dazu sagen muss, er war zuerst blau, dann farblos – aber fesch, so sagte man mir.

Wir können auch Insel-Bingo spielen. Welche Insel wird es werden? Ibiza scheidet aus – Mallorca vielleicht? Am besten gefiele mir St. Helena.

Die FPÖ konnte die Wut der Menschen über ihr eigenes verhunztes Leben kanalisieren, mit falschen Hoffnungen vermengen und auf Minderheiten projizieren. Irgend jemand muss ja schuld sein, man selbst sicher nicht. Die Geschichte hat gezeigt, dass diese unverantwortliche Vorgehensweise buchstäblich ins Auge gehen kann. Krawalle, spontane oder organisierte, wären scheiße.

Zum Schluss muss ich noch eine Lanze für die Scheiße per se brechen, denn sie ist auch wertvoller Dünger, aus dem Schönes wachsen kann. Hoffen wir nur, dass das bald passiert und nicht vorher alles kaputt gemacht wird.