Jedes Buch, dass ich dir vorstelle findest du unter Bücher, falls du später noch einmal danach suchen möchtest.
Erzählende Affen, ist das erste. Wir kennen Millionen Geschichten, aber von der Tiefenstruktur, gibt es nur eine Handvoll. Auf diesen Strukturen, den Narrativen, setzen wir nur neue Stories auf. Das weiß jeder Autor, aber auch jeder Werbe-Fuzzi und jeder Politiker, bzw. die Strippenzieher hinter den Politiker*innen. Einerseits ist es befreiend mehr Einblick zu haben, andererseits können wir selbst dieses Wissen auch verwenden. Wir brauchen eine neue Geschichte, welche die Menschheit vor sich selbst rettet ganz dringend. Vielleicht schreibst sie ja du.
Das Ministerium für die Zukunft war ein sehr guter Versuch dieser Erlösungsstory: unterhaltsam, einfühlend, innovativ, erschreckend, aber am Ende die Rettung. Dystopien gibt es schon genug, endlich ein Happy End.
Eines habe ich schlussendlich auch begriffen, obwohl die Umsetzung schwierig ist:
Wenn Menschen etwas ändern sollen, darf man ihnen nur die positiven Aspekte zeigen, dann können sie leichter damit umgehen.
Reformfeindliche Politiker*innen reden immer nur vom Verzicht. Warum wohl? Es verhindert Veränderungen.
Auf dem Klimastreik waren “The 20.000” aber noch keine 200.000, die es eigentlich sein hätten müssen, aber wir wollen ja nicht kleinlich sein.
Im Hintergrund sieht man das Parlament. Wahrscheinlich hätten wir schreien und toben können und es hätte nichts genützt. Von Ex-Bürgermeister Häupl wissen wir ja, dass Politiker am Dienstag um 12 Uhr mit der Arbeit fertig sind. Also kann am Freitag um 14:30 niemand mehr im Hohen Haus sein.
Trotzdem sind die Demonstranten noch immer zu wenige und zu leise. Wenn Politiker*innen nicht das Gefühl bekommen, dass ihnen jemand die Futterschüssel streitig macht, können sie weitermachen wie bisher und dann zur Novomatic gehen.
Es wäre schön wenn wir uns beim nächsten Klimastreik sähen: schon 20.001 statt 20.000.
Zum Abschluss noch eine gute Nachricht. Der Bundesstaat Kalifornien verklagt eine ganze Reihe von Ölproduzenten, weil sie uns die Ergebnisse ihrer Studien vorenthielten, wie ich es schon in 79 geschrieben habe. Hier ein Artikel dazu.
Der Sommer ist vorbei, ziemlich jedenfalls. Wenn ich aus der Hängematte falle, dann weiß ich, dass der Herbst vor der Tür steht.
Die Darstellung hat mit mir wenig gemeinsam. Wem es davor graut, der sollte sich diese Bilder einmal anschauen.
Die schwarze Linie stellt die heurige, globale Temperatur dar und sie ist deutlich von den Jahren zuvor abgehoben. Wem das noch nicht genügt, sollte sich diesen Schocker zu Gemüte führen.
Auch hier ist die schwarze Linie die Oberflächenmeerestemperatur von heuer. Mi-Lei würde sagen: “ganz normal”.
Im Sommer habe ich gehadert, ob ich diese Seite überhaupt weiter mit Inhalt befüllen soll. Bei Gesprächen bin ich davon überzeugt worden, dass viele nicht einmal ansatzweise das Wissen haben, um überhaupt Fakt von Fake zu unterscheiden. Also mache ich weiter und verweise zum Beispiel auf diesen Teil meiner Website: Wiki.
Am 15. September ist Klimastreik in Wien und falls es LehrerInnen unter euch gibt. In Wien ist es eine schulbezogene Veranstaltung. Es gibt dafür sogar einen Erlass. Bei Teachers for Future kannst du dir Infos holen.
Wer die Klimaerhitzung leugnet oder nichts dagegen tun will, macht das mit Absicht, wie unsere PolitikerInnen oder ist den Verleugnungskampagnen auf den Leim gegangen. Anders kann ich es mir nicht erklären.
Der Sommer war sehr heiß und ich persönlich habe darunter gelitten. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie der nächste wird. Wer als erstes sagt, dass der Juni kalt war, dem ….
Vor mir steht ein kühles Glas Wasser. Dieser besondere Stoff hält mich am Leben und vermutlich ist Wasser die Grundvoraussetzung für Leben auf dem Planeten per se. (Was es alles kann, findest du hier.) Aber es gibt auch die dunkle Seite.
Die Ausläufer des Taifuns “Doksuri” lässt es im Großraum Peking stürmen und regnen. In der FAZ ist die Rede von 90 mm pro Stunde pro m2: Ernte vernichtet, Trinkwasserversorgung nicht gewährleistet, Überflutungen, Infrastruktur im Eimer, Schäden an Häusern, Autos davon geschwommen etc. Die Schadensumme ist vermutlich gigantisch hoch. Aber unter uns Klosterschwestern – nimmt sich jemand das zu Herzen? Ändert jemand seine Gewohnheiten dadurch?
Solche Nachrichten blocken wir sofort ab, überhaupt dann wenn wir nicht selbst betroffen sind, wenn es weit weg ist und wenn die Menschen auch noch anders aussehen. Unseren Politiker*innen geht es natürlich genau so, obwohl sie darüber erhaben sein müssten. Wenn ihr eigenes Vermögen den Bach runtergehen würde, Verwandte durch ein Unwetter umkämen, dann hätten sie vermutlich mehr Motivation den Klimaschutz voranzutreiben.
Die Klimaerwärmung führt zu höheren lokalen Temperaturen und das Wasser der Meere ist wärmer. (Im Moment brechen wir alle Rekorde.) Wenn im System mehr (Wärme)Energie steckt, sind die Unwetter stärker und häufiger – aber das weißt du längst.
Was so ein Extremregen mit Großstädten macht, habe ich dir zusammengetragen. Damit wir ein Gefühl dafür bekommen.
Wer nicht so gut im Erkennen von Details ist, dem habe ich das Foto vergrößert. Nicht ein bisschen weniger Geld ist das Problem, sondern unsere Leben sind in Gefahr. Vielleicht war sie Musikstudentin in Wien und du hast sie zufällig kennen gelernt. Wäre jedenfalls möglich. Ich trauere um die derzeitigen und zukünftigen Opfer, die aufgrund von Rückgratlosigkeit und Lobbyismus noch sterben werden.
“Sommerfrische ist einfach wunderbar”, hätte Herr Serafin sen. gesagt. Ich komme gerade aus Reichenau an der Rax, da war es tatsächlich angenehm. Als ich in Traiskirchen ausgestiegen bin, habe ich gleich links und rechts eine Hitzewatsche bekommen: 35 °C. Die Idee der Sommerfrische hat sich sogleich bei mir festgesetzt.
Die Theaterstücke haben mir sehr gut gefallen. Frau Mi-Lei kam bei “Einen Jux will er sich machen” nicht gut weg. Nestroy ist allzeit modern. Aber ich könnte mir auch vorstellen, eine Zeit auf einer einsamen Berghütte zu leben – Hauptsache der Wirt ist nicht weit weg.
Es zieht mich überall hin nur nicht in die Hitzeregionen. Wer gerne surft, badet, segelt etc. sich selbst gerne räuchern lässt und Löschflugzeuge bei der Arbeit zusehen möchte, dem empfehle ich Rhodos. Für mich wäre die Antarktis gut, aber da fährt leider kein Zug hin.
Gut schwitz und pass auf die Kühlgrenztemperatur auf! Lese vielleicht noch einmal 85. Ich bin dann mal auf Sommerfrische, zu Hause hinter verschlossenen Türen.
Frau Mi-Lei ist eine Spezialistin für den Begriff “normal”. Ob sie den neuen nationalen Hitzerekord in China von 52,2 °C auch normal findet, weiß ich nicht. Da muss man begriffsoffen bleiben.
Europa stöhnt über Hitze, die USA leiden darunter und ich auch. Vermutlich bin ich nicht der Einzige. Schlimmer wird es nur noch, wenn die Luftfeuchtigkeit steigt. Da war doch was? Ach ja, die Kühlgrenztemperatur. Ich habe da ein Diagramm für dich, da siehst du den Zusammenhang. Es muss gar nicht sooo heiß sein, dass dich der Qui-qui (Altwienerisch für Tod) holt. Aber sieh selbst! 41 °C und 50 % relative Luftfeuchtigkeit und zack, eigentlich mehr zaaaaaaaack, weil es eine gewisse Zeit dauert. Das ist bitte normal.
Extremregenfälle gab es schon immer, das ist normal. Aber … nix aber! Normal hab’ i g’sagt! Schau dir das Video an und sag mir, wo das Problem liegt!
“Die bauen doch wie sie wollen, dann wundern sie sich, dass das Haus weggeschwemmt wird. Bei der Bauordnung …, dass ist doch normal.”, höre ich den Spezialisten für eh alles sagen. Und die USA?
Wenn so etwas den österreichischen Auto-Liebhaber*innen passiert, dann drehen die komplett durch. Die stürmen das Parlament, weil die Politiker*innen nicht ihre Babys beschützt haben. Ihr liebstes Kind ertrunken in den Fluten. Die müssen dann zu Fuß gehen. Ja, ich weiß, in manchen Gebieten ist man wirklich auf die goldene Kutsche angewiesen, aber … Nix aber! Alle Österreicher*innen habe das Recht und die Pflicht, ein Auto zu besitzen – nur das ist normal.
Vor lauter Ironie habe ich jetzt einen Knoten im Gehirn. Ich fahr dann mal mit dem Fahrrad einkaufen. Das ist inzwischen normal (geworden). Gut ist (oder auch nicht), dass Frau Mi-Lei nicht in China wohnt.
Da Schiach wird immer schiacher. Da sitzt er in unseren Wohnzimmern und spielt immer verrückter. Unlängst war er in Spanien, genauer am 06.07.2023 in Saragossa. Innerhalb einer Stunde hat er die Stadt überschwemmt. Die geliebten Autos wurden nur so weggeschwemmt und Menschen retteten sich auf Bäume. Bilder hast du wahrscheinlich schon gesehen, aber The Guardian hat das so schön zusammengeschnitten.
Wenn du es auf Spanisch haben willst bitte: Heraldo.es
“Wie kann so etwas passieren? Hat uns Gott verlassen?”, das könnte sich jemand dort gedacht haben, allerdings in seiner Muttersprache. Die Schäden sind schwer, die Erklärung inzwischen leicht. Gott hat damit nichts zu tun, der ist auf Burnout. Es ist wieder einmal die Physik, das Fach wo die meisten nicht aufgepasst haben. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Feuchtigkeit kann sie transportieren. Das kommt dir bekannt vor? Stimmt! Diesen Sachverhalt habe ich schon auf der Seite Wasser erklärt. Du kannst auch selbst den Nature-Artikel durchackern. Gewarnt wurden wir vor solche Ereignissen schon lange, z.B. in dem Buch namens „Der-Klimawandel“. Das ist ein arger Thriller und so lebensnah. Schiach!
Trink viel Wasser und suche den Schatten! Schon einmal einen Sonnenschirm überlegt? Nicht die Macht, aber der Knirps ist mit dir.
Mache mögen das Scheppern des Eises im Glas, manche lecken lieber daran, aber alle wissen, dass Eis schmilzt. Ist die Eiscreme aufgeleckt, sind Kinder traurig und die mit dem Eiswürfel im Glas vielleicht betrunken. Die Auswirkungen sind eher nicht weltbewegend. Wenn wir uns den Eisschild in Grönland anschauen eher schon und da Schiach (82) wetzt wieder sein Messer.
“Schaut eh ganz normal aus.”, stieg in seinen SUV und holte Semmeln beim Bäcker in 500m Entfernung.
Was das Abschmelzen des Inlandeises von Grönland bedeutet, habe ich bei Wasser schon erklärt, aber für dich mache ich es noch einmal. Der Nordatlantikstrom, ein Teil des Golfstromes, bringt vieeeel Wärme aus der Karibik nach Westeuropa. Bei Grönland taucht das erkaltete, salzige, schwere Wasser wieder in die Tiefe. Stichwort: Thermohaline Zirkulation Das abtauchende Wasser zieht am anderen Ende des Stromes warmes Wasser nach. Wenn jetzt allerdings das salzige Wasser durch schmelzendes Süßwasser verdünnt wird, sinkt das leichtere, nicht mehr so salzige Wasser langsamer nach unten. Der Meeresstrom schwächt sich ab und könnte komplett stoppen. Dann haben wir eher sibirische Verhältnisse in Groß Britannien als die berühmten milden Winter. Aber natürlich zieht das größere Kreise. Wenn du mir nicht glaubst, dann ließ hier nach, ab Nummer 7: Spektrum – Wissenschaftsblogs oder bei “Der-Klimawandel” von Rahmstorf und Schellnhuber oder du schaust dir “Eine unbequeme Wahrheit” an.
Wenn wir so weitermachen wie bisher, kommt das hier. Die globale Schwelle von 1,5 °C haben wir an einem Tag schon erreicht.
Wenn du dir die Grafik durchgelesen hast, bin ich sehr stolz auf dich. Wie war das eingedeutscht: “Eis, Eis, Baby ..”
Da Schiach geht mi an, hätte H.C. Artmann gesagt. Früher war er weit weg, gestern stand er vor der Tür und heute sitzt er schon im Wohnzimmer. Der Rest wird ein Splattermovie mit gaaaanz viel Blut in echt. Cut!
Szene 1
Frau Dr. Kromb-Kolb hält einen Vortrag über Klimawandel. “Die Erderwärmung steht bei 1,2 °C im Vergleich zur vorindustriellen Zeit, Österreich steht bei 2,4 °C.” “Der Klimawandel ist kein Problem der Biologie, Meterologie etc. sondern ein Gesellschaftsproblem. Wie wird die Menschheit damit umgehen, kann sie damit umgehen bzw. wird sie es überleben?”
Szene 2
Die Meere sind träge und Veränderungen kommen langsam aber unaufhaltsam. Fällt dir da Schiach auf?
Ganz genau! Die rote Linie ist die Meerestemperatur des Nordatlantik. Die schwarze Linie ist der Durchschnitt und die anderen Linien sind die Temperaturen aus anderen Jahren. Schaut schiach aus, oder? El Niño ist im Anmarsch und die Hurrican-Season wird mehr denn je gefürchtet. Wird Katrina getoppt werden?
Szene 3
Durch Dürre in Deutschland wird immer häufiger von Desertifikaton gesprochen. Brandenburg ist ein heißer Kandidat für eine Wüste. Klingt irre? Dann schau dir die Augen vom Schiach an. Auf der Seite Boden kannst du dir Infos holen.
Da Schiach holt sich Wasser und Essen von denen, die sich nicht wehren können. Es gibt im Moment ca. 8 000 000 000 Schiachs.
Epilog
Wenn wir Ende des Jahrhunderts global bei 2,7 °C sind, dann wären wir in Österreich bei 5,4°C. Wir müssen JETZT handeln, und diese A*****löcher von Politiker*innen sollen endlich handeln und sich nicht mit parteipolitischen Kindereien beschäftigen. Rede mit deinen Freunden und Bekannten über das Thema und schau was du selbst besser machen kannst – du weißt was zu tun ist.
Abgesehen davon, dass für Beton Zement gebraucht wird, dessen Herstellung Unmengen an Kohlendioxid freisetzt, lieben wir dieses Material anscheinend. Zementwerke belegen von den Top-20 der Klimagas-Emittenten die Plätze 6, 7, 8, 9, 11, 12, 16 und 19 in Österreich. In der Politik wird betoniert, wir haben immer noch kein Energie Effizienz Gesetz, die Privaten betonieren sich in viel zu großen Einfamilienhäusern ein und die Bürgermeister*innen träumen vom Betongold in Form eines Einkaufscenters am Rand von Nirgendwo. Diese Stadtentwicklung hat sogar einen Namen. Man nennt diese urbanen Räume Donut-Städte, weil das Zentrum nicht mehr existiert und sich alles am Rand abspielt. Ich will lieber einen Krapfen, wo die Musik im Inneren aufspielt.
Das Ergebnis dieser Träumereien kann man wieder nachlesen, der WWF-Report zur Bodenversiegelung ist heraus gekommen.
Im Durchschnitt versiegeln wir mit Beton und Asphalt TÄGLICH 11,3 Hektar.
Das ist mehr als das Vierfache vom 2002 festgelegten Nachhaltigkeitsziel: 2,5 Hektar pro Tag.
Nach 21 Jahren sind wir mehr als weit vom Ziel entfernt. Was würde Harald Mahrer von der WKO dazu sagen: “Wir müssen darüber diskutieren und offen sein.” Auch wenn ich ihm die Worte in den Mund gelegt habe, so soll es die Quelle dieses Ergebnisses demonstrieren. Es wird geredet, aber nicht gehandelt. 21 Jahre sind für Reformen einfach viel zu kurz. Das ist politischer Beton. Ich gehe jetzt weinen.
Speak out
Kleine Anmerkung am Rande. Ich war beim Kurier „Speak out“ im Museumsquartier und hörte ein interessantes Gespräch zwischen Dr. Patrick Scherhaufer (BOKU) jemanden von TTTech und jemanden von efriends (Interessante Geschichte wenn man eine PV-Anlage hat). Bei der Diskussion wurde von BOKU-Seite der größte Veto-Player in der Politik benannt. Wer vorher aufgepasst hat, kennt die Antwort auch: die WKO. Ich bin mit meiner Meinung also nicht allein. Jetzt wische ich mir die Tränen wieder ab.
Versiegelung des Bodens bedeutet, dass Regenwasser nicht mehr ins Erdreich darunter sickern kann, sondern dass es oberflächlich abgeleitet wird. Die kostbare Flüssigkeit gelangt nicht mehr ins Grundwasser, sondern wird in den Kanälen gesammelt und abgeleitet. Die Kanäle quellen über, aber der Grundwasserspiegel sinkt. Mitzi Wasdapschek kann ihren Pool füllen, aber der Brunnen vom Huber-Bauer führt kein Wasser mehr, den er für die Bewässerung braucht, die hoffentlich sehr effizient ist. Du kannst das aber auch da nachlesen: Boden.
Wertminderung
Ein anderes Beispiel. Freunde haben sich für ihren verdienten Lebensabend ein Häuschen am See gekauft. Das Häuschen ist noch da, der See bald nicht mehr. Der Grundwassersee hat über 3 Meter verloren. Die Stege, die sie sich am Anfang gebaut haben, ragen seltsam in die Luft. Statt dessen baut man Treppen am Ufer, die wieder und wieder zu kurz werden.
Die Zukunft schaut auch nicht unbedingt rosig aus. Im PROFIL 9-23 (diese App habe ich nicht ausprobiert, noch verdiene ich Geld damit) wurde das sinkende Grundwasser thematisiert. Gerade das Burgenland hat schlechte Karten. Man kann auch auf den Wasserportalen des Landes schauen. Wenn wir im Burgenland bleiben…
Wie löst unser Bürgermeister von Traiskirchen (Andi Babler) dieses Problem. Er weiß davon, denn er hat 2019 den Klimanotstand ausgerufen. Ganz einfach, asphaltierte Parkplätze werden zu Parkplätzen mit Lochsteinen – aber du kannst das O auch durch ein A ersetzen. Eine neue Verordnung wurde veröffentlicht, dass bei Gewerbegebäuden ein kleiner Anteil des Bodens für die Versickerung geeignet sein muss. Eine Umsetzung habe ich jedoch noch nicht gesehen.
Ich habe einem Architekten, ein sehr netter Mensch, die einfache Frage gestellt, wer die Bauordnung festlegt. Er hat von jetzt auf gleich einen Tobsuchtsanfall bekommen. Er war nur schwer zu beruhigen. Die Politiker legen sie fest mit mehr oder, sagen wir viel weniger Kompetenz, als Fachleute. Das ist ein hochkomplexes Thema für Spezialisten. Da greifen so viele Bereiche ineinander, da brauchst du mehr als einen Parteiakademie-Abschluss, da brauchst Beton.
Reform
Was wären meine weisen Worte zu dem Thema?
Raumplanung landes- und bundesweit die Flächenwidmung darf nicht die Gemeinde machen, die meistens zu kurzsichtig dafür ist. Lange Planungszeiträume sind wichtig.
Bauvorschriften ändern: Einfamilienhäuser dürfen nur mehr Energieplus-Häuser mit eigenem Energiespeicher und Regenwassertank sein; Swimmingpool ist untersagt. Damit kann man auch dem Wohnwürfel Adieu sagen, weil auf ein Pultdach mehr Solarpanele passen. Außerdem regnet es nicht mehr hinein. Keinen Beton verwenden, sondern die skandinavische Bauweise ins Auge fassen.
Mehrfamilienhäuser habe die gleichen Vorgaben wie Einfamilienhäuser müssen aber sehr gut schallgedämmt sein mit gemeinsam nutzbarer Grünfläche, Bäumen etc. Die Zauberformel heißt Geschoßflächenzahl 1 zu 1. Das bedeutet, die m2 der Wohnungen werden zusammengezählt und genau so viel Grünfläche wie Wohnfläche wird zur Verfügung gestellt. Viele beklagen sich, dass ihre Nachbarn zu laut sind und sie gerne einen Garten hätten. Für viele wäre es aber besser, dem Hausbau zu entsagen, weil vor allem viel Arbeit und noch mehr Zahlungen auf sie zukommen. Ein Garten ist etwas Schönes, aber eine Löwenzahn-Zucht ist damit nicht gemeint und es bedeutet, die Pflanzen ständig zu pflegen.
Alte Häuser durch neue, modernere und höhere ersetzen, sofern sie nicht das Denkmalamt beschützt. In Wien gibt es noch so viele Mietshäuser die husch pfusch nach dem Krieg zusammen geschustert wurden. Das hat damals Sinn gemacht, aber heute nicht mehr. Ich kenne so ein Haus aus eigener Erfahrung – ich wünsche das Niemandem.
Vielleicht tut sich ja jetzt endlich einmal etwas in die richtige Richtung, vielleicht braucht man nur 22 Jahre für eine Reform. Nein, nicht schon wieder weinen.
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