Tippingpoint heißt nichts anderes als Kipppunkt und den kann man sich so vorstellen. Eine besonders wertvolle Vase steht auf einem Tisch und jemand hebt diesen Tisch ganz langsam auf einer Seite in die Höhe. Lange passiert gar nichts. Die Vase steht schräg und rührt sich nicht. Dann wird die Tischplatte nur eine Winzigkeit weiterangehoben und die Vase fällt um und zerbricht. Die Vase lässt sich auch nicht mehr zusammensetzen, man kann nur um sie trauern. Also wenn ein Tippingpoint des Klimas ausgelöst wird, wird es nicht mehr so, wie es vorher war. Es wird anders.
Wie man sieht, gibt es eine ganze Reihe an Kipppunkten, die auf dem ganzen Planeten verteilt sind. Jeder einzelne auf dieser Karte wird auf der Seite des Potsdam-Institut für Klimaforschung erklärt. Klicke dafür auf den grau unterlegten Link!
Genaue Infos zu den globalen Kipppunkten
Wie ich auf der Seite Wasser bereits erklärt habe, wird der Nordatlantikstrom langsamer bzw. hört ganz auf zu fließen, wenn zu viel süßes Schmelzwasser von Grönland und/oder Westantarktis ins Meer fließen. Das bedeutet, dass es in Europa deutlich kühler wird und sich die Wettermuster unvorhersehbar ändern werden.
Ein anderer Kipppunkt ist die Arktis. Die Eiskappe ist wie ein Spiegel und reflektiert die Wärmestrahlung der Sonne gleich ins Weltall zurück. Je mehr Eis schmilzt, desto weniger wird reflektiert und das dunkle Meerwasser nimmt die Wärmestrahlung umso schneller auf, was dazu führt, dass das Eis schneller schmilzt.
Ebenso führt die Anreicherung im Meer dazu, dass das Wasser immer saurer wird. Dadurch können Kleinstlebewesen keine Schale oder zu leichte bilden. Das hat Auswirkungen auf die Menge der Lebewesen, die als Futter dienen, bzw. auf die Sauerstoffbildung und auf die Kohlendioxid-Speicherung auf den Meeresböden. Mehr dazu: Alfred-Wegener-Institut
Wie ich auf der Seite Boden schon besprochen habe, taut der Permafrostboden auf. Durch die eingeschlossenen Pflanzenreste, die beginnen zu verfaulen, wird Methan und Kohlendioxid freigesetzt. Dadurch wird es wärmer und es taut der Boden noch schneller und es entweichen noch mehr Treibhausgase. Was in letzter Zeit öfter besprochen wird, ist die Möglichkeit, dass auch Viren aus vergangenen Jahrtausenden, mit denen die Menschheit noch nie Kontakt hatte, wieder an die Oberfläche kommen. Die Wahrscheinlichkeit für eine neue Pandemie steigt dadurch.
Weiterführende Links
Infos zu den Kipppunkten vom deutschen Umweltinstitut
Max-Planck-Gesellschaft über die Stabilität der atlantischen Meeresströmungen
“Das sind die gefährlichsten Kipppunkte des Klimas – von Stefan Rahmstorf”
“Kippt die Atlantikzirkulation schon dieses Jahrhundert?” von Spektrum
“Was passiert mit Deutschland, wenn der Golfstrom zusammenbricht?”
