122 PFAS

PFAS ist leider kein Ausdruck der Erleichterung, sondern einer der Besorgnis. PFAS steht für Per- oder Polyfluorierte Alkylsubstanzen. Manche sagen auch Ewigkeitschemikalien dazu.

Diese Substanzen sind derart stabil, dass sie von der Natur nur schlecht bis gar nicht abgebaut werden. Sie bestehen sozusagen ewig und reichern sich dadurch nicht nur in der Natur an, sondern auch in unserem Körper. Das kannst du hier nachlesen.

Ein kleiner Seitenblick: Der Mensch setzt etwas frei und die Natur soll es wieder abbauen – natürlich gratis. Die Leistungen dieses fragilen Verbundes aller Arten sind in Wahrheit unbezahlbar.

Warum nutzt man PFAS, wenn sie schlecht für uns und die Umwelt sind?

Sie werden verwendet, weil wir Konsumenten es wollen und die Produkte kaufen. Die Eigenschaften sind einfach so wunderbar:

  • wasserabweisend
  • fettabweisend
  • schmutzabweisend
  • nichts brennt an
  • etc.

Pixabay, Alexas_Fotos

Typische Produkte bei denen PFAS genutzt werden sind Kochgeschirr, Kleidung, Outdoor-Bekleidung, Shampoos (da juckt es mich gleich), Papierbeschichtungen, Verpackungen von Fast Food, Feuerlöschmittel, Farben, Elektrogeräte, Kinderwagen (!!!), Ski-Wachs, Pestizide etc.

Was kann man dagegen tun?

Als Konsument:in kann man immer nur eines tun. Die Produkte nicht kaufen. Leider ist diese Strategie sehr schwer, weil es keine Kennzeichnungspflicht gibt. Das wäre ein Punkt für die Agenda der Parteien in der EU. Wenn ein Produzent schreibt, dass sein Produkt “PFAS-frei ist”, dann sollte es keines enthalten. Eine Hilfe bietet diese Seite:

www.pfas-dilemma.info

Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hat ein Verbot der Herstellung, der Verwendung und des Verkaufs von ca. 10.000 verschiedenen PFAS vorgeschlagen. Aus der Wirtschaft kommt natürlich Widerstand, was ich auch verstehen kann. Falls ein Gesetz käme, gibt es aber immer Übergangsfristen, die den Produzenten Zeit geben Alternativsubstanzen zu finden. Hier hilft inzwischen Künstliche Intelligenz, die Eigenschaften von Stoffen viel schneller herausfinden kann, als es früher möglich war. Also bleiben wir optimistisch. Ein Verbot ist zum Schutze von Mensch und Natur notwendig, mit einer ausreichenden Übergangsfrist und der vorherigen Zulassung der Alternativsubstanzen. Wir wollen den Teufel ja nicht mit dem Beelzebub austreiben.

Eine gute Nachricht ist, dass es inzwischen Methoden gibt, PFAS zu entschärfen. In der Technology Review, Ausgabe 2/2024, wurden zwei Unternehmen erwähnt, die mit unterschiedlichen Methoden arbeiten.

onvector

revive

Wer noch nicht genug von dem Thema hat, kann hier noch etwas finden: “Vom Alleskönner zum Problemfall”.

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